Handy: Unsichere Smartphones in Hotelzimmern

Ein Startup möchte Hotelkunden weltweit zu einem praktischen Begleiter verhelfen, der den Urlaub mit organisiert sowie kostenfreien Internetzugang und Telefonate ermöglicht. Viele Modelle sind leider unsicher. In Deutschland soll bald eine neue Version der Geräte erscheinen.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Das Smartphone von Tink Labs soll Hotelgästen helfen, ist aber unsicher.
Das Smartphone von Tink Labs soll Hotelgästen helfen, ist aber unsicher. (Bild: Hauke Gierow/Golem.de)

Ein Smartphone als persönlicher Assistent in jedem Hotelzimmer - ohne Roamingkosten, dafür mit hilfreichen Informationen zum Hotel, zu Shopping-Möglichkeiten und der Möglichkeit, E-Mails abzurufen und die Social-Media-Accounts um Selbstporträts vor touristischen Highlights zu bereichern - das ist die Vision des Hongkong Startups Tink Labs mit seinem Produkt "Handy".

Inhalt:
  1. Handy: Unsichere Smartphones in Hotelzimmern
  2. Android 5.1 ohne aktuelle Updates
  3. Das Startup will aus Fehlern lernen

Auch wenn Roaming für EU-Kunden mittlerweile kein großes Thema mehr ist, dürften viele Nutzer das Angebot kostenfreien Internets wahrnehmen, zumal auch in vielen Hotels abseits von "Handy" noch für Internetzugang kassiert wird. Das Unternehmen hat dafür bereits 125 Millionen US-Dollar an Venture-Capital eingesammelt. Bis Ende des Jahres sollen rund eine halbe Million Hotelzimmer versorgt sein.

Es gibt leider einige Probleme mit verschiedenen Geräten des Herstellers: Die Smartphones der ersten Serie sind aus Sicherheitssicht eine Katastrophe. Wir können von der Nutzung nur dringend abraten, nachdem wir diese in zwei Hotels ausprobiert haben. Denn auf den Geräten läuft nicht mal ansatzweise ein aktuelles Betriebssystem, auch die Sicherheitsupdates sind hoffnungslos veraltet. Eine verbesserte, neue Version des Gerätes weist diese Mängel nicht auf, wie unser Hands-On zeigt.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen in den kommenden Wochen aktuelle Geräte mit dem Namen T1 installiert werden, die auf Android 7 basieren. Diese Geräte werden wir in Kürze anschauen. Die alten Geräte sollen in diesen Ländern nicht zum Einsatz kommen. Die folgenden Schilderungen basieren auf den von uns getesteten, älteren Geräten.

Neben den Smartphones bietet Tink Labs auch eine Software zur Verwaltung der Geräte an. In der Beschreibung heißt es: "Die Analyseplattform von Handy eröffnet neue Horizonte zur Steigerung der Kundenloyalität sowie der Anpassung des Hotelaufenthaltes.". Außerdem soll es möglich sein, die Bewertungen bei Tripadvisor zu verbessern, wenn Kunden diese über "Handy" abgeben. Das soll vor allem durch eine höhere Frequenz an Bewertungen geschehen.

Vertragspartner von "Handy" sind unter anderem die Melia-Hotelkette, Novotel, Sheraton, die IHG-Gruppe, Mercure Hotels und Intercontinental sowie die Crowne-Plaza-Hotels. Angeblich soll das Gerät in 25 Prozent der Londoner Hotels installiert sein. Die Macher versprechen den Hotelbetreibern deutlich gesteigerte Umsätze durch die integrierten und einfach zugänglichen Dienstleistungen.

  • Die Android-Version ist hoffnungslos veraltet. (Bild: Hauke Gierow, Golem.de)
  • Das Smarthone bietet unter anderem Shopping-Tipps an. (Bild: Hauke Gierow, Golem.de)
  • Das Handy soll Hotelgästen einen besseren Aufenthalt ermöglichen, ist aber unsicher. (Bild: Hauke Gierow, Golem.de)
  • Auch für die Entfernung der persönlichen Daten sind die Kunden selbst verantwortlich. (Bild: Hauke Gierow, Golem.de)
Die Android-Version ist hoffnungslos veraltet. (Bild: Hauke Gierow, Golem.de)

Laut einer Karte des Herstellers sind die meisten Geräte tatsächlich in Hotels in London installiert, außerdem einige in Frankreich und anderen europäischen Ländern sowie in Asien. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen bald Geräte ausgerollt werden und zwar nur vom neuen Typ.

Bei den von Tink Labs in der ersten Generation bereitgestellten Smartphones handelt es sich um sehr günstige chinesische Modelle der Marke Infocus mit Mediatek-Chipsatz. Konkret wird das Modell Infocus M808 verwendet, mit einder modifizierten Oberschale. Beim Bootvorgang und in den Systemeinstellungen ist das Smartphone weiterhin als Infocus-Gerät gekennzeichnet. Neupreis der Geräte auf dem regulären Markt: 100 bis 130 Euro. Doch wenn das Gerät herunterfällt und es einen Bruch im Display gibt, werden bis zu 150 Euro für die Reparatur fällig, bei einem Verlust des Smartphones sollen die Nutzer sogar 300 Euro bezahlen. Wie die hohen Kosten zustandekommen, ist unklar. Geräte sollen ab sofort über eine Versicherung abgesichert werden, so dass das Kostenrisiko für Nutzer künftig entfällt.

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Android 5.1 ohne aktuelle Updates 
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Technik Schaf 09. Sep 2017

ich weiß nicht wie hoch das zeichenlimit hier im forum ist, aber die möglichen Risiken...

EQuatschBob 08. Sep 2017

"Jeder" nicht. Ich z.B. habe keines, weil ich keines will. Aber wer keines will, will...

Onkel Ho 08. Sep 2017

Ja ich denke, es hängt zum großen Teil an den Providern. Die technik selbst ist ja...

kayozz 08. Sep 2017

Es ist ja durchaus möglich, aus Android heraus, z.B. das Update von einem ROM aus einer...



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