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Handy-Durchsuchung: ChatGPT wird zum Belastungszeugen

Ein 19-Jähriger demoliert nachts 17 Autos und chattet Minuten später mit ChatGPT über seine Tat. Die Chat-Protokolle und weitere Spuren überführten ihn.
/ Andreas Donath
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Vandalismus am Auto (Symbolbild) (Bild: KI-generiert mit Flux Kontext)
Vandalismus am Auto (Symbolbild) Bild: KI-generiert mit Flux Kontext

Ein Universitätsstudent aus Missouri, USA, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, nachdem Ermittler entdeckten(öffnet im neuen Fenster) , dass er seine Taten unmittelbar nach der Tat gegenüber ChatGPT gestand.

Der 19-jährige Student der Missouri State University wurde dem Bericht nach festgenommen und wegen schwerer Sachbeschädigung angeklagt. Ihm wird eine Vandalismusserie vorgeworfen, bei der 17 Fahrzeuge beschädigt wurden.

Der Vorfall ereignete sich dem Bericht nach gegen 3 Uhr morgens. Zahlreiche Autos wiesen später Schäden auf: zertrümmerte Scheiben, abgebrochene Außenspiegel, eingedellte Motorhauben und zerstörte Scheibenwischer. Das Ausmaß der Zerstörung veranlasste die Campus-Polizei, umgehend Ermittlungen einzuleiten. Dabei fanden sich auch Schuhabdrücke.

Die Behörden konfrontierten schließlich den Studenten mit Videoaufnahmen aus Überwachungskameras sowie den weiteren Beweismitteln. Laut Polizeibericht räumte der Student die Ähnlichkeit zwischen sich selbst und der auf dem Video zu sehenden Person ein. Anschließend willigte er ein, dass die Beamten sein iPhone durchsuchen durften.

ChatGPT-Konversation offenbart Details der Straftat

Die Durchsuchung des Telefons förderte Standortdaten zutage, die den Studenten zum Zeitpunkt des Vandalismus am Parkplatz verorteten. Noch aufschlussreicher war jedoch ein von der Staatsanwaltschaft als "beunruhigender Nachrichtenaustausch" beschriebener Chat mit ChatGPT.

Dieser begann wenige Minuten nach dem Vandalismus. Die ersten Nachrichten an das KI-Programm lauteten: "How fucked am I" ("Wie sehr bin ich am Arsch") und "qilll I go to jail" ("werde ich ins Gefängnis gehen") – beide mit Tippfehlern. Der Austausch setzte sich fort, wobei der Student nach den Konsequenzen fragte und schrieb: "What if I smashed the shit outta mutlipls cars" ("Was wenn ich mehrere Autos komplett zerdeppert habe"), wieder mit Tippfehlern.

Die Polizei stellte fest, dass der Student im Verlauf der Konversation zunehmend aufgebrachter wirkte und zeitweise sogar Drohungen gegen das KI-Programm selbst richtete. Nach der Rückkehr in seine Wohnung in Springfield deuteten seine Nachrichten darauf hin, dass er glaubte, unentdeckt davongekommen zu sein.

In dem Chat verwies der Student auch auf einen früheren Vorfall aus dem vergangenen Jahr und zeigte sich überzeugt, dass die Behörden ihn nicht identifizieren könnten.

Die vom Telefon stammenden Beweise erwiesen sich nun als entscheidend für den Aufbau der Anklage gegen den Studenten. Die Staatsanwaltschaft fügte Auszüge aus dem ChatGPT-Gespräch in ihre Anklageschrift ein.

Der Student befindet sich dem Bericht nach im Gefängnis von Greene County in Untersuchungshaft.


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