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Handhelds kaufen: Wer schlägt das Steam Deck im Jahr 2024?

Seit dem Launch des Steam Decks wimmelt es von Handhelds diverser Hersteller. Eine Übersicht und Entscheidungshilfe.
/ Oliver Nickel
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Das Steam Deck hat mittlerweile viele Alternativen. (Bild: MSI/Zotac/Montage: Golem.de)
Das Steam Deck hat mittlerweile viele Alternativen. Bild: MSI/Zotac/Montage: Golem.de

Nintendo hat mit der Switch-Konsole das Format der portablen Spielekonsole wohl wieder populär gemacht. Lange war der japanische Konzern auch mit anderen Produkten wie dem Nintendo DS und der Gameboy-Reihe ziemlich konkurrenzlos auf dem Markt der Handhelds. Tragbare Spielekonsolen für PC-Spiele gab es nur von einigen wenigen Herstellern und nur für mehr als 1.000 Euro.

Dann kam Valve mit dem Steam Deck (Test) ins Spiel. Es konnte mit angepasstem Linux-System, einer übersichtlichen GUI und einer von Anfang an guten Unterstützung für Windows-Spiele dank der Übersetzungsschichten Wine und Proton viele Fans für sich gewinnen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis andere Hersteller ihre eigenen Handhelds als Konkurrenzprodukt zeigten. Zwischen Asus, MSI, Lenovo, Valve, Nintendo und anderen Herstellern: Welches Handheld-Gerät eignet sich am besten?

Zu allererst müssen wir uns im Klaren sein, wie viel Geld wir für unser Handheld ausgeben wollen. Hier ist auf lange Sicht nicht nur der Anschaffungspreis entscheidend. Auch die für unsere Konsole erhältlichen Spiele können wir mit einrechnen. Typischerweise sind PC-Spiele günstiger als dedizierte Games für Konsolen. So kostet ein Spiel für die Nintendo Switch oft zwischen 50 und 60 Euro. PC-Spiele schwanken mehr und können oft zwischen 40 und 70 Euro liegen.

Nintendo Switch spielt in anderer Welt

Der Unterschied: Nintendo-Games sind sehr wertstabil. Das mehrere Jahre alte Mariokart 8 Deluxe kostet etwa noch immer 50 Euro. Gleiches gilt für Titel wie Smash Bros Ultimate und The Legend of Zelda: Breath of the Wild. PC-Spiele werden oft nach einigen Monaten bereits in einem Sale angeboten oder in ihrem Preis direkt gesenkt.

Das gilt sowohl für Spiele auf dem Steam Deck, das die größte Spieleplattform Steam als zentrales Element nutzt, als auch für die Windows-Handheld-Konkurrenz. Dazu kommt, dass sich die meisten PC-Games ohne zusätzliche Abokosten online spielen lassen. Bei der Nintendo Switch muss hier zusätzlich Geld bezahlt werden.

Und trotzdem: Die Standardvariante der Nintendo Switch gibt es bereits zu einem Preis von etwa 250 Euro zu kaufen. Hier ist die Konsole samt Joy-Cons und Docking Station für den Betrieb am Fernseher enthalten. Diese Funktionalität ist bei vielen anderen Handhelds nicht einfach so enthalten, obwohl eigentlich alle Windows- und Linux-Konsolen auch den Betrieb am TV unterstützen.

Nintendo Switch - Test
Nintendo Switch - Test (04:15)

Je nachdem, wie wir unser Gerät verwenden, gibt es möglicherweise bessere Varianten der Switch. Die OLED-Version (angespielt, g+) eignet sich vor allem für User, die auf einem größeren Display und mit besserer Akkulaufzeit mobil zocken und nicht auf die Funktionalität als stationäre Konsole verzichten wollen. Allerdings kostet die Switch OLED meist mehr als 300 Euro, wofür wir auch eine Standard-Switch und ein weiteres Spiel bekommen.

Die Switch Lite hat ebenfalls eine längere Akkulaufzeit. Durch das kleinere Display und die fehlende TV-Anschlussfunktion würden wir sie aber eher als Geschenk für Kinder empfehlen. Wir sehen sie als eine Art modernen Gameboy Advance an, denn sie bedient eine ähnliche Nische und Zielgruppe. Die Switch Lite gibt es aktuell ab etwa 180 Euro zu kaufen. Wir würden fast immer zur Standard-Version raten, da die fehlende TV-Funktion doch schon ein großes Manko ist.

Nintendo Switch

Pro

  • günstigster Einstieg in die Handheld-Welt
  • vergleichsweise kompakt und leicht
  • TV-Funktion bei den meisten Modellen dabei

Contra

  • starker Fokus auf Nintendo-Spiele und -Figuren
  • Online-Funktion kostet extra
  • einzelne Spiele meist teurer

Zwar ist die Nintendo Switch eine relativ günstige portable Konsole. Allerdings liegt ihr Fokus doch stark auf dem Nintendo-Ökosystem und Figuren wie Mario, Link, Donkey Kong und Co. Das dürfte einigen Kunden nicht so gefallen. Hier kommen Linux- und Windows-Handhelds ins Spiel.

Mehr Flexibilität mit SteamOS

Die Nintendo Switch ist wohl die einzige mobile Spielekonsole auf unserer Liste, die mit vielen proprietären Spielen eine bestimmte Zielgruppe anspricht. Das ist möglicherweise ein Grund, warum Valves Steam Deck schon nach seinem Launch im Februar 2022 einen so erfolgreichen Start hinlegen konnte. Auf dem Handheld, der übrigens merklich klobiger und größer ausfällt als die Nintendo-Konkurrenz, können die meisten auf Steam erhältlichen Steam-Spiele gespielt werden.

Das war nicht immer so. Anfangs wurde nur eine kleine Anzahl an Titeln unterstützt, da das Steam Deck mit SteamOS läuft, also einem angepassten Linux-Betriebssystem. Obwohl hier mit einer angepassten AMD-CPU (Van Gogh) x86-Hardware zum Einsatz kommt, müssen einige Titel also mittels Emulationsebene für Linux betriebsbereit gemacht werden.

Hier leisten die Linux-Community und Valve selbst einen großen Beitrag, indem sie stetig mehr Games mittels Wine- oder Proton-Emulation nicht nur auf dem Deck, sondern auch auf anderen Linux-PCs zum Laufen bringen. Die Liste der als Deck verified markierten Spiele wird immer länger und beinhaltet bereits einige bekannte Games wie Elden Ring, Cyberpunk 2077, Baldur's Gate 3 und mehr.

Valve Steam Deck - Fazit
Valve Steam Deck - Fazit (02:55)

Oft ist nicht die Frage, ob ein Game auf dem Steam Deck läuft, sondern wie gut es darauf funktioniert. Valves Konsole ist mittlerweile einige Jahre alt und durch ihren Formfaktor in ihrer Leistung limitiert. Der Ryzen Z1 Extreme konnte im Golem.de-Test zum Release die meisten Games mit etwa 30 fps abspielen.

Während langsame und alte Hardware auf einer Nintendo Switch weniger ein Problem darstellt, da Games direkt auf die Konsole zugeschnitten werden können, entwickeln Studios Steam-Spiele für merklich leistungsfähigere Systeme. Deshalb müssen wir in neueren Titeln wie Elden Ring, Cyberpunk 2077 und Baldur's Gate oftmals Grafikdetails manuell anpassen, um ein flüssiges Spielerlebnis zu bekommen. Titel wie Starfield funktionieren teilweise gar nicht richtig oder nur mit Mühe.

Durch das speziell angepasste Betriebssystem und die auf Analogsticks und Gamepad-Buttons ausgelegte Steuerung lässt sich das Steam Deck auch außerhalb von Games gut bedienen. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber den meisten Windows-Handhelds, die oft nur halbgare GUIs auf das kleinteilige Windows 11 aufsetzen.

Guter Preis bei Valve

Ein weiterer Vorteil des Steam Deck: Es ist vergleichsweise günstig. Valve bietet die LCD-Version mit 256-GByte-SSD für 420 Euro an. Im Jahr 2023 brachte der Hersteller eine überarbeitete Version heraus, die mit einem OLED-Panel, einem leiseren Lüfter und einer etwas besseren Akkulaufzeit meist die bessere Wahl darstellt - vorausgesetzt, wir geben dafür 570 Euro aus. Es gibt zudem eine Variante mit 1-Tbyte-SSD für 680 Euro. Das würden wir nicht empfehlen, da sich die SSD notfalls auch austauschen lässt.

Das Steam Deck und die Windows-Konkurrenz können durch ihre vollwertigen Desktop-Betriebssysteme auch als vollwertiger Computer genutzt werden. Wir können darauf arbeiten, im Internet surfen, Filme schauen oder eben Spiele spielen. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber der auf den ersten Blick merklich günstigeren Nintendo Switch.

Mit einem Dongle oder einer Dockingstation können wir zudem USB-C-Ports nutzen, um weitere Anschlüsse für Maus, Tastatur, Webcam oder einen externen Monitor anzuschließen. Das kostet hier extra, bietet aber natürlich weit mehr Flexibilität als eine reine Spielekonsole.

Steam Deck

Pro

  • übersichtliche GUI, die sich leicht bedienen lässt
  • günstiger Einstieg für ein Handheld
  • vollwertiger Computer, der mehr als Games berechnet

Contra

  • SteamOS (Linux) bietet nicht die volle Kompatibilität zu allen PC-Spielen
  • im Vergleich zu Windows-Handhelds langsamer
  • Akkulaufzeit im Vergleich zur Nintendo Switch eher schlecht

Abseits von Valve bieten die meisten anderen bekannten Unternehmen ihre Handhelds direkt mit Windows 11. Das hat Vor- und Nachteile.

Volle Kompatibilität mit Asus ROG Ally und Ally X

Ein Steam Deck muss nicht unbedingt jeder Person gefallen. In seltenen Fällen können Treiber nicht funktionieren oder wir wollen einfach nur ein Spiel abseits von Steam spielen. Dann sind Windows-Handhelds möglicherweise eine bessere Wahl. Dabei sollte gesagt sein: Selbst günstige Windows-Konsolen kosten weit mehr als ein Steam Deck. Dafür überbieten sich Hersteller hier oft bei der Hardwareausstattung und können Konsolen verkaufen, die leistungsfähiger und teils funktionsreicher sind.

Zu Windows-Handhelds zählen wir alle Produkte, die standardmäßig mit einem vorinstallierten Windows ausgestattet sind. Das sind Geräte wie etwa der Asus ROG Ally und dessen Nachfolger Ally X (Test) , der Lenovo Legion Go und MSI Claw. Weniger bekannte Unternehmen wie One Netbook und Ayaneo bieten ebenfalls eine Reihe an Windows-Geräten an. Sie haben meist eine Gemeinsamkeit: Sie integrieren Gamepad-Steuerelemente direkt im Gerät.

Windows hat dabei den Vorteil, dass nahezu alle auf dem Markt verfügbaren Spiele theoretisch auch auf den Handhelds funktionieren. Im Gegensatz zum Steam Deck können wir zudem ohne Bastelarbeit direkt auf mehrere Spieleplattformen abseits von Steam zugreifen. Gleiches gilt, wenn wir an das Gerät Peripheriegeräte oder Monitore anschließen wollen. Das ist unter Windows oftmals einfacher.

Ein entscheidender Nachteil: Die eigentliche GUI, mit der wir durch unsere Spielesammlung navigieren, konnte uns bisher bei keinem der von uns getesteten Geräte wirklich überzeugen. Hier hat Valve mit dem Steam Deck ganze Arbeit geleistet. Doch welche Windows-Handhelds sind überhaupt empfehlenswert?

Da wäre zum einen der Asus ROG Ally (Test) , den es mittlerweile für 500 Euro zu kaufen gibt. Das Gerät ist mit AMD Ryzen Z1 Extreme schneller als das Steam Deck, was wir in Benchmarks durch ungefähr doppelt so hohe Bildraten bestätigen können.

Auch ist das Display des ROG Ally hochauflösender und mit 120 Hz schneller. Angesichts der verbauten Hardware kommen wir in unserem Test aber bereits zu dem Schluss: Hier hätte Asus Hardware für einen besseren Kaufpreis einsparen können. Damals kostete der Ally, der eine messbar schlechtere Akkulaufzeit als das Steam Deck aufwies, schließlich noch 800 Euro.

Später stellte sich heraus, dass sich die Konsole durch Überhitzung auch selbst beschädigte. So konnten User den SD-Kartenleser nach einiger Zeit nicht mehr nutzen. Für einen Preis von aktuell 500 Euro ist der ROG Ally aber trotzdem ein solider Deal für Gamer, die die Flexibilität von Windows im kompakten Handheld-Format haben wollen.

Asus ROG Ally

Pro

  • heute vergleichsweise günstig
  • merklich schneller als das Steam Deck
  • Windows 11 ist flexibler einsetzbar und mit mehr Spielen kompatibel

Contra

  • kurze Akkulaufzeit
  • Hitzeproblem sorgte für Beschädigungen
  • sperrige GUI und Bedienungsoberfläche

Fehler verbessern mit dem ROG Ally X

Um einige Designfehler auszubessern, hat Asus später den ROG Ally X herausgebracht. Der ist mit 850 Euro schon so teuer, dass dafür auch schon ein für Games teils besser ausgestattetes Notebook gekauft werden kann. Dabei verwendet der Ally X eine identische X1-Extreme-CPU, was eine quasi identische Spieleleistung bedeuten könnte.

In unserem Test konnten wir aber eine kleine Steigerung bei der Bildrate feststellen, da das Kühlsystem überarbeitet und die Taktraten der CPU angepasst wurden. Zudem hat Asus den RAM von 16 auf 24 GByte erweitert. Teilweise können so mehrere Applikationen nebeneinander oder Games mit höher auflösenden Texturen besser berechnet werden.

Asus hat das Chassis nur im Detail verändert. Der SSD-Speicher wurde von 512 auf 1.024 GByte erhöht. Außerdem gibt es zwei statt nur eines USB-C-Anschlusses. Das Hitzeproblem soll mit dem neuen Gerät behoben sein. Der SD-Kartenleser wurde versetzt, so dass er nicht mehr durch hohe Abwärme beschädigt werden soll. Vor allem aber ist die Konsole durch den größeren Akku ausdauernder und kann so mit dem Steam Deck konkurrieren. Ob das den Aufpreis rechtfertigt? Wir würden eher sagen: Nein.

Asus ROG Ally X

Pro

  • bessere Akkulaufzeit durch größeren Akku
  • mehr FPS in Games bei gleicher CPU
  • mehr (und schnellerer) RAM, SSD-Speicher und Anschlüsse als der ROG Ally

Contra

  • enormer Aufpreis
  • eher geringe Leistungssteigerung
  • Asus-Software gewöhnungsbedürftig

Es gibt aber noch ganz andere Hersteller als Asus.

Lenovo will alles in ein Gerät packen

Zum Release des Lenovo Legion Go (Test) haben wir das Konzept noch dafür gelobt, dass es etwas Neues probiert. Lenovos Handheld ist auf den ersten Blick ein klassisches Windows-11-Handheld. Auf den zweiten Blick wird klar, wie viel Funktionalität darin steckt. Unter anderem hat Lenovo das Konzept der abnehmbaren Joystick-Teile von der Nintendo Switch kopiert. Nicht nur das: Über einen Schalter lässt sich der rechte Controller auch als Mausersatz verwenden.

Das funktioniert in einigen Fällen ganz gut, etwa wenn wir durch das kleinteilige Windows 11 mit dem Mauscursor und nicht mit den Fingern auf dem Touchscreen navigieren. In Spielen ist der Mausersatz aber ungenau und langsam, was diese Funktion schnell zu einem Gimmick verkommen lässt.

Durch die Modularität und das merklich größere Display wird das Legion Go zu einem der klobigsten Handhelds auf dem Markt. Trotzdem wird darin eine mit dem ROG Ally und Ally X vergleichbare Hardware verbaut. Auch hier gibt es den AMD Ryzen Z1 Extreme, der bei nativer 1600p-Auflösung eigentlich nicht genutzt werden kann. In unseren Tests schneidet er durch die bessere Kühlung allerdings besser ab als das gleiche SoC im ROG Ally.

Ein Vorteil ist allerdings, dass Lenovo bereits mehrere Zubehörteile für das Legion Go herausgebracht hat. So können wir etwa die Analog-Sticks austauschen oder eine Dockingstation dafür kaufen. Bei einem Preis von 700 Euro sehen wir Lenovos Handheld definitiv vor dem ROG Ally X - zumindest stationär. Wir machen hier nämlich ziemlich starke Einschnitte bei der Akkulaufzeit, die hier nur etwa 80 Minuten beträgt.

Lenovo Legion Go

Pro

  • abnehmbare Controller und interessanter Mausersatz
  • viel Zubehör und austauschbare Analog-Sticks
  • großes Display für mehr Immersion

Contra

  • groß, klobig und schwer
  • Features sind teilweise unnötig oder Gimmick
  • schlechte Akkulaufzeit

Überhasteter Versuch - MSI Claw

Das Steam Deck ist so schnell zum Erfolg geworden, dass Konkurrenten schnell handelten und ihre eigenen Geräte herausbrachten. Während Asus und Lenovo ihre eigenen Beiträge für den Markt leisteten, schien MSI den ROG Ally zu kopieren. Das lässt das Gehäuse des MSI Claw (Test von The Verge auf Englisch)(öffnet im neuen Fenster) zumindest vermuten, da es dem Asus-Produkt sehr ähnlich ist.

Allerdings hat sich MSI hier für Intel und nicht AMD entschieden. In Tests der Presse wird das dem System zum Verhängnis: Die integrierte Intel-GPU liegt noch unter dem Niveau des zwei Jahre alten Steam Deck, während gleich teure Windows-Handhelds mit doppelt so schneller Performance die klar bessere Wahl sind. Bei einem Starpreis von 750 US-Dollar war das Gerät auch noch merklich teurer und deshalb ein garantierter Flop.

Aktuell gibt es das MSI Claw für etwa 520 Euro zu kaufen. Es ist damit so teuer wie das ROG Ally und weiterhin eigentlich keine Option. Möglicherweise profitieren User in Applikationen von der Intel-CPU und dem generell etwas größeren Gehäuse. Alle anderen kaufen sich lieber ein Steam Deck.

MSI Claw

Pro

  • Intel-Alternative in Apps eventuell besser
  • nach Preissenkung kompetitiver
  • etwas bessere Ergonomie und Sound

Contra

  • in Games merklich langsamer als Konkurrenz
  • schlechte Akkulaufzeit
  • noch immer zu teuer

Zotac versucht es

Zotac will mit dem Zone hier einiges anders machen. Das Gerät wird mit einem AMD Ryzen 7 8840U ausgestattet, der in der Theorie und unter den richtigen Bedingungen eine bessere Leistung bieten sollte als der Z1 Extreme in den meisten anderen Windows-Handhelds. Im Test auf Notebookcheck sind bessere Frameraten allerdings nur im 30-Watt-Modus möglich, was auf Kosten der Akkulaufzeit geht. Die ist mit ungefähr 90 Minuten in Games trotzdem vergleichbar mit anderen Handhelds.

Der Zone verwendet ein 7 Zoll großes OLED-Panel, das mit 120 Hz schnell, aber ohne adaptive Synchronisation arbeitet. Das Display soll zu den aktuell besten im Handheld-Bereich gehören und dürfte die meisten Menschen überzeugen. Die Software soll hingegen weniger ausgereift sein und bedarf aktuell noch etwas Feinschliff.

Dabei wird hier auf das bekannte Format mit integrierten Controllern gesetzt. Außerdem gibt es zwei Trackpads, mit denen sich ein Maus-Cursor unter Windows bedienen lässt. Außerdem liefert Zotac wie Lenovo eine optionale Dockingstation aus. Damit kann das System an einem Fernseher oder externen Monitor betrieben werden. Günstig ist das allerdings nicht. Zotac will für den Zone 850 Euro haben - viel Geld mit Blick auf die ebenbürtige Konkurrenz.

Zotac Zone

Pro

  • leistungsfähiger als die meisten anderen Handhelds
  • gute Akkulaufzeit
  • sehr gutes OLED-Display

Contra

  • teuer
  • hoher Strombedarf im Leistungsmodus
  • Software verbesserungswürdig und buggy

Wir sehen also: Es gibt diverse Handhelds für diverse Kundengruppen. Wir fassen zusammen, was wir empfehlen würden und ob es sich nicht vielleicht lohnt, auf die Zukunft zu warten.

Warten auf Steam Deck 2 oder Switch 2?

Unter all den Handhelds stellen sich für uns ein paar Favoriten heraus, die wir uns persönlich zulegen würden. Ganz klar sehen wir als PC-Gamer die Nintendo Switch aktuell als die beste unter den reinen Spielekonsolen an. Schließlich können wir viele Spiele der Playstation 5 und Xbox Series X auch auf unserem Gaming-PC spielen.

Nur die Switch bietet einige tolle Exklusivtitel, die wir zudem noch in einem äußerst kompakten und leichten Gehäuse mit uns herumtragen können. Haben wir das nötige Geld parat, ist der Aufpreis für die OLED-Version das bessere Display und die höhere Akkulaufzeit definitiv wert. Ansonsten entscheiden wir uns für die Standardversion statt der Switch Lite.

Unter den echten PC-Gaming-Handhelds müssen wir zugeben: Das Steam Deck wirkt auf uns einfach am ausgereiftesten. Valves SteamOS-Software lässt sich leicht bedienen und eine stetig wachsende Community bringt immer mehr Spiele und Apps auf das Linux-Gerät. Zudem funktionieren die meisten Games mit zufriedenstellender Leistung, während die Akkulaufzeit vergleichsweise gut ausfällt. Bei einem Preis von 420 Euro gibt es einfach keine echte Konkurrenz.

Nintendo Switch OLED - Trailer (Juni 2021)
Nintendo Switch OLED - Trailer (Juni 2021) (02:36)

Muss es dann doch ein Windows-Handheld sein, würden wir ganz klar zur Standardversion des ROG Ally greifen. Klar hat das Gerät Probleme und die Software ist teilweise nervig. Allerdings bietet das Gerät eine zu anderen Windows-Handhelds vergleichbare Leistung, Flexibilität und Kompatibilität für einen Preis von aktuell unter 500 Euro. Die meisten anderen Windows-Handhelds kosten 50 Prozent mehr, bringen aber nicht 50 Prozent Mehrwert. Von daher können wir dem Asus-Gerät unsere Empfehlung aussprechen.

Die Zukunft der Handhelds

Mit den aktuellen Ryzen-APUs von AMD ist der Markt für Gaming-Handhelds momentan ziemlich gesättigt. Es ist unwahrscheinlich, dass sich leistungstechnisch im nächsten Jahr viel daran ändert. Deshalb können wir ohne Kaufreue getrost einen der aktuellen Windows-11-Handhelds oder ein Steam Deck kaufen.

Für Menschen, die auf ein Steam Deck 2 warten: Valve plant ein Upgrade erst, wenn sich ein merklicher Generationssprung bei der Hardwareleistung auftut. Das aktuelle Steam Deck wird wahrscheinlich mindestens noch ein Jahr lang angeboten und ist für die meisten Games bereits gut genug ausgestattet. Dabei gibt es leistungstechnisch kaum Unterschiede zwischen der LCD- und OLED-Version. Für 420 Euro ist das Gerät deshalb ein sehr guter Einstieg.

Laut aktuellen Informationen plant Nintendo im kommenden Jahr einen Nachfolger für die Nintendo Switch. Die soll auch die älteren Titel weiterhin unterstützen. Der Wiederverkaufswert für die aktuelle Konsole ist zudem noch recht hoch. Es lohnt sich also weiterhin, eine Switch zu kaufen und sie beispielsweise nach der Ankündigung der kommenden Switch 2, so der inoffizielle Name der Konsole, wieder zu verkaufen. Die bis dahin erstandenen Games funktionieren dann auch auf dem Nachfolgemodell.

Wir können auch ein Auge auf Marken wie Ayaneo und One Netbook halten. Beide Hersteller bringen regelmäßig interessante Konzepte heraus, die über klassische Barren-Handhelds im Stile der Switch hinausgehen. Geräte wie der Ayaneo Flip KB oder der Onexplayer x1 wirken interessant, sind aber im Regelfall merklich teurer als die Konkurrenz und deshalb oft nicht zu empfehlen.


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