Handelskrieg: Trump verschiebt 50-Prozent-Zoll gegen EU

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, doch keine Zölle von 50 Prozent ab dem 1. Juni 2025 für Produkte aus der Europäischen Union zu erheben. Nach einem Telefonat mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde er die Frist bis zum 9. Juli 2025 verlängern, erklärt Trump auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social(öffnet im neuen Fenster) . Die Aktienmärkte reagierten positiv auf die Ankündigung.
Einige EU-Politiker hatten über das Wochenende offenbar mit einem derartigen Schritt gerechnet. Trumps Strategie sei bekannt: "Erst Drohen, dann die Kehrtwende" , zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung(öffnet im neuen Fenster) (FAZ) ein Mitglied der EU-Kommission. Auch Trumps Anfang Januar 2025 groß angekündigten Zollsätze traten nie in Kraft.
Der US-Präsident hatte sie nach wenigen Tagen Aktienmarktchaos drastisch reduziert. Auch mit China wurde mittlerweile eine Reduzierung der angedrohten Zollsätze vereinbart. Trumps Verhalten ist eine "Inszenierung" , wie der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, Bernd Lange, im ZDF-Morgenmagazin erklärt.
EU und USA verhandeln weiter
Bis zum 9. Juli 2025 wollen die EU-Kommission und die USA über den gemeinsamen Handel verhandeln. Laut Kommissionspräsidentin(öffnet im neuen Fenster) von der Leyen ist Europa bereit, die Gespräche schnell und entschieden voranzutreiben. Die EU hatte den USA bereits Pläne vorgelegt, um Zölle für Industriegüter gegenseitig aufzuheben, worauf die US-Regierung allerdings bisher nicht eingegangen ist.
Der FAZ zufolge fordert die US-Regierung in den bisherigen Verhandlungen unter anderem auch die Abschaffung von EU-Gesetzen. Das erscheint wenig wahrscheinlich. Das Institut für Weltwirtschaft hat berechnet, dass die Preise in den USA um 6,6 steigen würden, falls Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen die EU verhängt würden. Die Wirtschaftsleistung sänke um 1,5 Prozent. Das Institut der deutschen Wirtschaft erklärt, dass die USA einige Waren aus Deutschland einführten, die nur dort produziert würden.
Donald Trump hat die Zölle gegenüber der EU bereits erhöht. So werden beispielsweise 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos fällig. Für die restlichen Produkte gilt ein Einheitszollsatz von zehn Prozent.



