Handelskrieg mit China: Neue Exportlizenzen für KI-Chips belasten Nvidia und AMD

Der US-Grafikkartenhersteller Nvidia rechnet mit einer Milliardenbelastung durch neue Lizenzauflagen für den Export von H20-Grafikkarten nach China. Das geht aus einer Börsenmitteilung des Unternehmens(öffnet im neuen Fenster) (PDF) vom 15. April 2025 hervor. Alleine im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026, das am 27. April 2025 ende, beliefen sich die Aufwendungen im Zusammenhang mit H20-Produkten auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Die US-Regierung wolle mit der Lizenzanforderung dem Risiko entgegenwirken, "dass die betroffenen Produkte in einem Supercomputer in China verwendet oder zu diesem umgeleitet werden" .
Nvidia hatte den Verkauf der H20 Anfang Februar 2024 in China gestartet . Die H20 beerbte die H800, die Nvidia nach einer Verschärfung der US-Handelsregularien seit Oktober 2023 nicht mehr in die Volksrepublik exportieren darf .
800 Millionen US-Dollar bei AMD
Die neuen Exportlizenzen betreffen nicht nur Nvidia. Der Prozessorhersteller AMD bestätigte dies in einer Börsenmitteilung vom 16. April 2025(öffnet im neuen Fenster) : "Das Unternehmen geht davon aus, dass es Genehmigungen beantragen wird, aber es gibt keine Garantie dafür, dass die Genehmigungen erteilt werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Exportkontrolle zu Belastungen von bis zu ca. 800 Millionen US-Dollar bei Vorräten, Kaufverpflichtungen und entsprechenden Rückstellungen führen kann."
Das US-Handelsministerium bestätigte auf Anfrage des Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) die neue Regelung. Das Ministerium sehe sich dazu verpflichtet, "nach der Richtlinie des Präsidenten zu handeln, um unsere nationale und wirtschaftliche Sicherheit zu schützen" .
Die Aktienkurse von Nvidia und AMD gaben zu Handelsbeginn an der Technologiebörse Nasdaq rund sieben Prozent nach.



