Halbleiterproduktion in Deutschland: Bund genehmigt neues Infineon-Werk in Dresden

Der Chipkonzern will mit seinem Milliardenprojekt in Sachsen 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Die Politik will so den Halbleiterstandort Deutschland stärken.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Infineon darf bauen.
Infineon darf bauen. (Bild: Reuters/Lisi Niesner)

Der Chipkonzern Infineon soll bereits in diesem Herbst mit dem Bau eines neuen Werks in Dresden beginnen. Das Bundeswirtschaftsministerium habe dem Unternehmen die Genehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn erteilt, teilte der Chiphersteller am Donnerstag mit. Durch das milliardenschwere Projekt sollen rund 1.000 Arbeitsplätze entstehen.

Infineon strebt eine öffentliche Förderung von rund einer Milliarde Euro im Einklang mit dem European Chips Act an, der darauf abzielt, in der EU bis 2030 einen Anteil an der globalen Halbleiterproduktion von 20 Prozent zu erreichen. Die Gesamtinvestition soll wie im November angekündigt bei rund fünf Milliarden Euro liegen. Ein Start der Fertigung plant Infineon für den Herbst 2026.

"Mit dem Projekt von Infineon stärken wir den Industrie- und Halbleiterstandort Deutschland", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. "Nach der Ansiedlung von Wolfspeed im Saarland ist das ein weiteres starkes Zeichen für die Attraktivität des Standorts Deutschland." Halbleiter gehörten zu den Schlüsseltechnologien und seien zentral für die Transformation, sagte Habeck. Deutschland müsse sich im globalen Wettbewerb behaupten. Die Bundesregierung sei aus diesem Grund bereit, Projekte erheblich zu unterstützen.

Auch Infineon-Chef Jochen Hanebeck sieht einen strukturell wachsenden Halbleiterbedarf, etwa für erneuerbare Energien, Rechenzentren und Elektromobilität. "Wir machen gemeinsam Tempo beim Ausbau unserer Fertigung, um von den Wachstumschancen zu profitieren, die uns die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung eröffnen", sagte er. Mit dem neuen Werk schaffe Infineon die notwendigen Voraussetzungen, um die steigende Nachfrage nach Halbleiterlösungen bedienen zu können.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig sprach von einem deutlichen Schwung für den Halbleiterstandort Dresden. "Das sind gute Nachrichten für Sachsen. Die bereits vor drei Monaten in Aussicht gestellte und nun getroffene Entscheidung von Infineon ist ein weiterer großer Schritt in der erfreulichen Entwicklung der Halbleiterindustrie in Sachsen."

Im vergangenen Jahr hatte der US-Konzern Intel bekannt gegeben, dass in Magdeburg ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. In einer ersten Ausbaustufe sollen dort zwei Halbleiterwerke gebaut werden. Auch hier könnten mehrere Tausend neue Arbeitsplätze entstehen.

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_maximAL_ 17. Feb 2023 / Themenstart

Weil es da nun mal schon die beste Infrastruktur für Halbleiterfirmen gibt. Zumal Intel...

PremiumRush 17. Feb 2023 / Themenstart

Es ist Infineon nicht Infinieon ;) Dresden ist schlecht angebunden, es liegt ja nur...

iFreddy1212 16. Feb 2023 / Themenstart

300mm Smart Power Technologien, also vermutlich alles von SiC, bis ASICs...

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