Halbleiterfertigung: Samsung testet zweite Generation der 3-nm-Fertigung

Neben TSMC hat Samsungs Foundry-Sparte aktuell den fortschrittlichsten Fertigungsprozess - es fehlen lediglich die Kunden. Die will das Unternehmen mit der zweiten Generation seiner 3-nm-Fertigung (SF3 Node) zurückgewinnen. Die läuft, so berichtet die südkoreanische Zeitung The Chosun Ilbo(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf Industriequellen, bereits im Testbetrieb (via Tom's Hardware(öffnet im neuen Fenster) ). Noch 2024 soll der erste Chip gefertigt werden.
Dabei handelt es sich laut dem Bericht um ein System-on-Chip (SoC) für Wearables, das in der Galaxy Watch 7 sein Debüt haben soll. Dass mit neuen Fertigungsprozessen zunächst kleine Chips gefertigt werden, bei TSMC traditionell Apples Smartphone-SoCs, ist zwar üblich, dieser erscheint aber doch sehr klein. Als zweiter Chip soll der Exynos 2500 für das kommende Galaxy S25 geplant sein.
Laut Chosun Ilbo will Samsung Foundry die Ausbeute (Yield) in den kommenden sechs Monaten auf über 60 Prozent steigern. Unklar bleibt, ob sich die Angabe auf das Wearable-SoC oder einen Test-Chip bezieht. Der Wert mag schlecht erscheinen, ist allerdings für die Risikoproduktion nicht unüblich. TSMC soll laut Schätzungen mit seinem N3-Prozess anfangs lediglich eine Ausbeute von 55 Prozent(öffnet im neuen Fenster) erreicht haben. Die Prozesse werden allerdings im Betrieb weiter optimiert, so dass die Ausbeute weiter steigt.
Rückkehr alter Kunden?
Samsung Foundry versucht bei seinen Fertigungsprozessen stets, technologisch führend zu sein. So führte man als erster Halbleiterhersteller EUV-Belichtung ein , was zu Problemen in der Fertigung führte . Auch beim 3-nm-Prozess wollte man wieder führend sein und fertigt als erster Hersteller mit Gate-all-around-Transistoren (GAAFETs) - was weniger Probleme zu verursachen scheint.
Infolge der Fertigungsprobleme verlor Samsung Foundry in den vergangenen Jahren mit Qualcomm und Nvidia zwei wichtige Kunden an Konkurrent TSMC. Ob der Hersteller die Probleme der Vergangenheit tatsächlich überwunden hat, müssen reale Produkte zeigen. Zwar scheint Samsung Foundry eine gute Ausbeute zu erreichen, dies ist allerdings nicht der einzige Parameter. Daneben muss das Unternehmen bei der Transistorleistung und Leistungsaufnahme der Chips sowie preislich und bei Dienstleistungen wie dem Packaging mit den Taiwanern konkurrieren - ob die verlorenen Kunden zurückkommen, ist also alles andere als gewiss.



