Halbleiter: Chipbranche in Deutschland erhält Milliardenförderung
Von der Bundesregierung könnten in den kommenden Jahren bis zu 15 Milliarden Euro kommen. Der erste Betrag im Haushalt steht fest.

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat angekündigt, dass der Bund die Mikroelektronikbranche in Deutschland mit einem Milliardenbetrag unterstützen wird. In den Haushaltsberatungen im Bundestag habe man sich darauf verständigt, Investitionsvorhaben in diesem Jahr mit rund 2,7 Milliarden Euro zu begleiten, sagte Schneider am Dienstag nach seinem Antrittsbesuch bei der Landesregierung von Sachsen-Anhalt in Magdeburg. In den darauffolgenden Jahren könnten weitere rund zwölf Milliarden Euro gezahlt werden.
Mit den Mitteln soll unter anderem die geplante Ansiedlung des US-Herstellers Intel in Magdeburg unterstützt werden, wo ab 2027 Chips produziert werden sollen. Man sei mit weiteren Investoren im Gespräch, erklärte der Ostbeauftragte. Das europäische Zentrum der Mikroelektronik werde in Ostdeutschland sein, sagte Schneider.
Für die Ansiedlung von Herstellern der Chipproduktion in Europa bringen die beteiligten Staaten viel Geld als Subventionen auf. Allein für die von Intel für Magdeburg angekündigte Mega-Site sollen von den für das Projekt veranschlagten 17 Milliarden Euro Gesamtkosten über 5 Milliarden Euro von Deutschland beigesteuert werden, wie es im Frühjahr hieß. Zuvor hatte Intel auch öffentlich betont, dass Europa mehr subventionieren müsse, wenn zusätzliche Fabs entstehen sollten.
Europaweite Subventionen
Zuletzt gab auch Spanien bekannt, dass die Regierung die Produktion von Halbleitern und Mikrochips mit elf Milliarden Euro fördern wolle. Auch hier will Intel investieren.
Ähnliches gilt für Italien und Polen. Mit dem European Chips Act stehen seit Februar 2022 über 43 Milliarden Euro bereit, die für genau solche Investitionen gedacht sind. Bis 2030 soll ein Fünftel aller Halbleiter aus Europa stammen, derzeit sind es rund neun Prozent.
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