Hacking: Youtube verwarnt Kanal mit Anleitungen zu IT-Sicherheit
Ein Kanal, der Anleitungen zum Aufspüren von Sicherheitslücken gab, bekam von Youtube eine Verwarnung. Auch wenn diese mittlerweile zurückgenommen wurde, sieht die IT-Security-Community darin eine Gefahr.

In der Youtube-Serie Cyber Weapons Lab erklären IT-Sicherheitsforscher Hacker-Tools, Social Engineering oder geben Anleitungen, wie man Sicherheitslücken aufspürt. Ziel der Serie laut ihrer Beschreibung: "Damit du lernen kannst, wie du ein besserer White Hat wirst." Also ein Hacker, der sein Wissen nicht nutzt, um Schaden anzurichten, sondern um dabei zu helfen, das Netz und IT-Systeme sicherer zu machen. Dennoch berichtete gestern einer der Kanalbetreiber von Null Byte auf Twitter, dass Youtube ihm einen sogenannten Strike gegeben habe, eine Art Vorwarnung. Drei Strikes innerhalb von 90 Tagen und der Kanal wird entfernt.
Es ist nicht genau bekannt, seit wann Hacking- und Phishing-Anleitungen zu den Inhalten gehören, die Youtube als schädlich oder gefährlich einstuft. Auf der englischsprachigen Version von Youtubes Richtlinienseite befindet sich derzeit ein Hinweis, dass mehr Beispiele hinzugefügt worden seien, die gegen die Policy der Videoplattform verstießen. Durch den gestrigen Tweet wurde ein erster Fall für Hacking-Videos bekannt.
Andere schädliche und gefährliche Inhalte sind laut Youtube etwa Videos, die den Konsum oder die Herstellung harter Drogen zeigen, Essstörungen idealisieren oder Anleitungen zum Töten und Verletzen geben. Doch es gibt Ausnahmen.
Ab wann ist ein Video für Bildungszwecke erlaubt?
Videos, die hauptsächlich zu Bildungs-, Wissenschafts- oder künstlerischen Zwecken erstellt wurden, fallen nicht in die Kategorie. Auf Anfrage von The Verge habe ein Youtube-Sprecher bestätigt, dass der Kanal von Null Byte aus Versehen markiert wurde und nun wieder funktionsfähig sei. "Es gibt so viele Videos auf unserer Seite, manchmal treffen wir eine falsche Entscheidung", so der Sprecher weiter.
Doch wo ist die Grenze? Es dürfte oftmals schwerfallen, einzuschätzen, ob ein Hacking-Video primär dafür da ist, Menschen zu Straftaten anzuleiten, oder ihnen das Wissen zu geben, Systeme sicherer zu machen. Der Betroffene äußerte sich auf Twitter besorgt, dass nun Menschen, die IT-Sicherheit erklären, dies nicht mehr auf Youtube tun könnten. Andere Nutzer fragten sich, ob auch Videos von Hackerkonferenzen wie Black Hat, Hope oder Def Con entfernt werden müssten.
Auch in anderen Bereichen gibt es Probleme mit der Inhaltspolitik Youtubes. In der Vergangenheit verschärfte es immer wieder die Regeln im Umgang mit Inhalten. Seit Januar will die Videoplattform keine Inhalte zu Verschwörungstheorien mehr auf Übersichtsseiten vorschlagen. Bei Videos von Impfgegnern sollen keine Werbeeinnahmen mehr für die Kanalbetreiber fließen.
Damit reagiert Youtube auf Vorwürfe, es würde nicht genug gegen Probleme wie Hassrede, Falschinformationen und terroristische Inhalte tun. Kritiker befürchten, die strengeren Regeln erhöhten die Gefahr des Overblockings. Also dass zu viele Videos gelöscht oder Kanäle blockiert würden, auch wenn sie legitim seien. In einem Fall löschte Youtube vorübergehend Videos, die Kriegsverbrechen des sogenannten Islamischen Staats dokumentierten. In einem anderen löschte es den Account des Künstlerkollektivs Zentrum für Politische Schönheit.
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Ja, das stimmt. Ich kann es aus Sicht der Werber verstehen, die wollen nicht neben...