Hack: Radiosender und Sirenen warnen vor Luftangriffen in Russland
Hacker sollen in Russland Warnungen vor Luftangriffen über Radiosender, Sirenen und Textnachrichten verbreitet haben.

Am Mittwochmorgen wurden Millionen Menschen in Russland mit Radiowarnungen, Textnachrichten und Sirenen vor Luft- und Raketenangriffen gewarnt, die jedoch nie stattfanden. Vielmehr sollen die Warnungen von Hackern ausgelöst worden sein.
"Achtung, es wird eine Luftangriffswarnung ausgesprochen. Begeben Sie sich sofort in den Schutzraum. Achtung, Achtung, es droht ein Raketenangriff", erklärte eine Frauenstimme auf etlichen Radiosendern, darunter Relax FM, Avatoradio, Yumor FM und Comedy Radio. Die Warnungen wurden in mindestens 10 Städten ausgestrahlt. Viele der betroffenen Sender gehören laut dem Onlinemagazin The Register zu Gazprom-Media, dem größten Medienunternehmen Russlands.
In vielen Städten gaben die Behörden umgehend Entwarnung. "Infolge eines Hackerangriffs auf die Server einiger kommerzieller Radiosender in einigen Regionen des Landes wurden Informationen über die angebliche Ankündigung einer Luftangriffswarnung und die Androhung eines Raketenangriffs ausgestrahlt", heißt es in einer Erklärung des russischen Ministeriums für Notsituationen, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti verbreitet wurde.
Verbreitung über Satellitenbetreiber
Demnach wurden die Sendungen und Textnachrichten über einen Angriff auf die Infrastruktur eines Satellitenbetreibers verbreitet. Es handle sich um einen nicht autorisierten Vorgang. "Die ausgestrahlten Alarmsignale entsprechen nicht der Realität", betonte das Ministerium. Die Bürger wurden laut der Nachrichtenagentur aufgefordert, "die Meldungen in den offiziellen Quellen zu verfolgen".
Die Warnungen vor einem Luftangriff wurden zwei Tage vor dem heutigen Jahrestag des russischen Überfalls der Ukraine gesendet. Neben den militärischen Angriffen erhöhte Russland auch seine bereits zuvor immer wieder stattfindenden Cyberangriffe auf die Ukraine. Dabei wurden häufig Wiper eingesetzt, welche die Daten auf den betroffenen Systemen vernichten. Auf diese Weise wurden beispielsweise auch das ukrainische Stromnetz und Satellitenbetreiber angegriffen.
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