H2-Flugzeug: In neun Tagen im Wasserstoffflugzeug um die Welt

Der Abenteurer Bertrand Piccard(öffnet im neuen Fenster) plant eine weitere Weltumrundung, diesmal mit einem wasserstoffbetriebenen Flugzeug. Das Vorhaben heißt Climate Impulse(öffnet im neuen Fenster) . Um zu demonstrieren, welche Möglichkeiten die Technik bietet, ist die Reise als Nonstop-Flug konzipiert. Die Gesamtmenge an Treibstoff muss somit beim Start an Bord sein.
Bekannt ist der studierte Mediziner Piccard für seine Weltumrundung in einem Heißluftballon. 16 Jahre später folgte der Flug im Solarflugzeug, wenn auch in Etappen. Nun leistet er Pionierarbeit mit einem wasserstoffbetriebenen Elektroflugzeug.
Sparsam, aber nicht utopisch
Noch bleibt etwas Zeit. Das Wasserstoffflugzeug soll nicht vor 2028 anheben. Aktuell werden die einzelnen Komponenten gefertigt. Rumpf und Flügel nehmen bereits Form an. Für 2025 stehen insbesondere die Tanks mit insgesamt 22 Kubikmetern Volumen im Fokus, die ihren Inhalt für eine maximale Beladung bei einer Temperatur von -253 °C halten sollen, dem Siedepunkt von Wasserstoff (H 2 ).
Umgerechnet stehen damit knapp anderthalb Tonnen Treibstoff zur Verfügung, die dank der hohen Energiedichte circa 52 Megawattstunden (MWh) Energie bereitstellen können. Da Brennstoffzellen und Elektromotoren selbst in Reihe geschaltet eine höhere Effizienz aufweisen als Verbrennungsmotoren, kann ein größerer Anteil dieser Energie für die Fortbewegung genutzt werden.
Für die identische Energiemenge in Form von Kerosin wären bereits 5 Tonnen beziehungsweise knapp 6 Kubikmeter des Treibstoffs nötig. Das genügt, um mit dem Auto 100.000 km zurückzulegen und mit einem sparsamen Kleinflug annähernd einmal um die Erde zu fliegen, also circa 40.000 km.
Zwischendurch müssten Auto oder Kleinflugzeug jedoch nachgetankt werden. Sogesehen wäre das wasserstoffbetriebene Flugzeug von Climate Impulse zwar sparsam, aber durchaus in einem realisierbaren Bereich, was die Praktikabilität des Antriebs unterstreicht.
Es bleiben Herausforderungen
Die stabile wie leichte Flugzeugkonstruktion sowie das große Volumen der Tanks, die den flüchtigen Wasserstoff zurückhalten müssen, dürften zu den größeren Aufgaben zählen, die noch zu bewältigen sind. Immerhin sollen bereits im kommenden Jahr die Testflüge beginnen. 2027 sind Langzeitflüge angedacht.
Im Jahr darauf soll die Reise schließlich beginnen. Mit rein elektrischen Propellern soll eine Geschwindigkeit von 180 km/h erreicht werden. Die Reise ließe sich in neun bis zehn Tagen abschließen. Bertrand Piccard hätte damit auch seinen persönlichen Rekord gebrochen, da er per Heißluftballon 20 Tage und im Solarflugzeug inklusive Unterbrechungen sogar 137 Tage für die Weltumrundung benötigte.



