GWM Ora Lightning Cat: Der chinesische Panamera
Wer sich den Ora Lightning Cat ansieht, wird Ähnlichkeiten zum Porsche Panamera entdecken. Anfang 2024 bringt Great Wall Motors das Elektroauto nach Europa.

Mit dem Funky Cat ist dem chinesischen Autobauer Ora, der zu Great Wall Motor (GWM) gehört, ein ordentliches Debüt gelungen. Die Kombination aus optischem Kindchenschema, gepaart mit einer guten Raumökonomie und einem modernen Infotainment könnte auch in Europa gut ankommen.
Wie es mit der Reihe weitergeht, zeigte der chinesische Autobauer mit dem Ora Lightning Cat auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2022. Dieses Auto hat nur noch wenig kindliche Verspieltheit, auch wenn die Front mit den elliptischen Augen keinen Zweifel offenlässt, woher diese Katze stammt.
Damit hat es sich aber schon mit Gemeinsamkeiten. Denn mit einer Länge von 4,87 Metern nimmt das Auto den BMW i4 und das Tesla Model 3 ins Visier und erinnert dabei an Flanke und Heck an die erste Panamera-Generation. Rahmenlose Fenster und schnörkellose Linien ergeben einen cw-Wert von lediglich 0,22.
Im Gegensatz zu Elektrolimousinen wie dem Hyundai Ioniq 6 oder dem VW ID.7 wirkt der Ora nicht so rund, sondern eher markant. Der Heckspoiler fährt nur bei Bedarf und einer Geschwindigkeit von über 70 km/h aus. Ein feines Detail des Hecks wird Mandarin-Kennern sofort ins Auge fallen: Denn da steht nicht "große", sondern "lange" Mauer, wie uns ein GWM-Mitarbeiter mit einem Schmunzeln erklärte.
Dass die Interieur-Designer mit den Fahrzeugen aus Zuffenhausen bestens vertraut sind, wird nach dem Einsteigen sofort klar. Die drei ineinander verschlungenen Instrumente und die ansteigende Mittelkonsole samt dem 12,3 Zoll großen Touchscreen wirken schon sehr porschig.
Der Innenraum ist vorne eher eng, was aber nichts daran ändert, dass wir uns auf Anhieb wohlfühlen. Bei der Bedienung setzen die Designer bei grundlegenden Aktionen auf eine direkte Eingabe statt eines umfangreichen virtuellen Menüs. Das Steuern der Klimaanlage und die Auswahl der Fahrmodi geschehen über chromglitzernde Kipphebel und schmucke Drehknöpfe. Diese Vorliebe für Retrodesign zeigte sich bereits im Funky Cat.
Dass sich der Automatikhebel rechts am Lenkrad befindet, macht die Sache nicht uncharmanter. Zumal sich der Ora auf der Straße erstaunlich gut schlägt und durchaus dynamisch agiert. Auch die Lenkung reagiert mittlerweile besser und so lässt sich das 2,2 Tonnen schwere Elektroauto flott um die Ecke zirkeln.
Zum Tesla Model 3 fehlt die Verve
Bei schnell genommenen Kurven neigt sich der Vorderwagen etwas, was auch eine Folge der komfortablen Abstimmung des Fahrwerks ist. Wir sind in der 150 kW-Version (204 PS) mit Vorderradantrieb und einem Drehmoment von 340 Newtonmetern unterwegs und fühlten uns nicht untermotorisiert. Aber zum Tesla Model 3 fehlt dieser Version die Verve.
Daran ändert auch der Klang eines Sechszylinder-Verbrennungsmotors nichts, der beim Beschleunigen aus den elf Lautsprechern der Harman-Kardon-Soundanlage den Innenraum beschallt. Aber das wird man sicher abschalten können, was uns jedoch nicht gelang, da unsere Mandarin-Kenntnisse überschaubar sind und wir deswegen bei der Bedienung des Infotainments scheiterten.
Zum Jahreswechsel 2024 soll der Ora Lightning Cat in Deutschland ankommen, dann wird es auch eine Performance-Version mit einem Allradantrieb geben, der gleichmäßig verteilte 300 kW (408 PS) und ein maximales Drehmoment von 680 Newtonmetern auf die Straße bringt. Damit soll der Sprint von null auf 100 km/h in 4,3 Sekunden erledigt und der Vortrieb bei 180 km/h beendet sein.
Die Basis für den Elektrosportler ist Oras Lemon-Plattform, die Batterie hat eine Kapazität von 83,5 Kilowattstunden (kWH), was bei der Allrad-Version für 705 Kilometer nach dem Prüfzyklus NEFZ reichen soll. Bei der Basisversion sind es 63,5 kWh und 555 Kilometer nach NEFZ. Weiter nicht konkurrenzfähig bei Ora ist die Ladeleistung, die selbst bei dem großen Akku maximal 80 kW betragen soll.
Bei der Sicherheit und den Assistenzsystemen haben sich die Ingenieure hingegen ins Zeug gelegt: Fahrer werden von einer hochauflösenden Frontkamera, acht Kameras und 17 Radarsensoren unterstützt. So sollen die Sensoren Hindernisse mit einer Größe von 15 mal 10 cm auf eine Entfernung von bis zu 50 Metern erkennen und, wenn nötig, eine Kollision vermeiden. Ob Funktionen wie der automatische Spurwechsel auf der Autobahn auch in dieser Form in Deutschland kommen, ist noch unklar.
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In meinem Audi-Club Magazin stand auch neulich, dass BMW voll doof ist. Und wenn die das...
Die aber seit 2015 für Elektroautos nicht gilt. ;-) https://www.terra.com.br/carros...
Ich denke eher nicht: "Diese importierten Waren waren von vermeintlich minderwertiger...
Von hinten auch ein Bentley.
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