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Gurnard: Türkei entwickelt Mini-U-Boot für Unterwasseroperationen

Das türkische Unternehmen Datum Submarines hat mit der Gurnard ein Mini- U-Boot entwickelt, das gezielt Unterwasserkabel angreifen kann.
/ Andreas Donath
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U-Boot Gurnard (Bild: Datum Subs)
U-Boot Gurnard Bild: Datum Subs

Die Verwundbarkeit kritischer Unterwasserinfrastruktur rückte spätestens nach der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines im September 2022 ins Bewusstsein. Das türkische Unternehmen Datum Submarines hat nun die Gurnard entwickelt(öffnet im neuen Fenster) - ein Mini-U-Boot für Operationen am Meeresboden, insbesondere gegen Kommunikations- und Stromkabel, wie Naval News berichtet(öffnet im neuen Fenster) .

Unterwasserkabel-Netzwerke transportieren einen großen Teil des internationalen Datenverkehrs. Seit Beginn des Ukraine-Konflikts ereigneten sich allein in der Ostsee mindestens elf Vorfälle mit beschädigten Unterwasserkabeln. Diese Zwischenfälle - ob durch Sabotage oder versehentliche Ankerschäden verursacht - verdeutlichen die Fragilität kritischer Unterwasserinfrastruktur.

Historische Präzedenzfälle für Unterwasserkabeloperationen existieren bereits. Die US-Navy führte mit der Operation Ivy Bells Abhöraktionen sowjetischer Kommunikationskabel durch, wobei umgebaute U-Boote wie die USS Halibut zum Einsatz kamen. Russland und die USA entwickelten spezialisierte U-Boot-Designs für solche Operationen - von umgebauten Atom-U-Booten bis hin zu maßgeschneiderten Mikro-Nuklearbooten.

Hightech-Ausrüstung für den Meeresgrund

China verkündete im März 2025, über Systeme zu verfügen, die Unterwasserkabel in bis zu 4.000 Metern Tiefe durchtrennen können. Frankreichs Verteidigungsstrategie von 2022 definierte Anforderungen für Meeresbodenoperationen bis zu 6.000 Metern Tiefe - das deckt 98 Prozent der Weltmeere ab.

Die Gurnard misst neun Meter in der Länge bei 1,8 Metern Breite und wiegt zwölf Tonnen. Der Druckkörper hält Tiefen von 600 Metern stand. Die Konstruktion ermöglicht es, das Fahrzeug huckepack auf größeren U-Booten zu transportieren.

Die Gurnard erreicht Geschwindigkeiten von bis zu sechs Knoten mit einer Reichweite von 100 Seemeilen im Akkubetrieb. Das Lithium-Eisenphosphat-Akkusystem versorgt zwei 12-kW-Elektromotoren.

Zwei Kampfschwimmer können die Gurnard bedienen, die mit Vorwärts-Sonar und Seitensicht-Sonar(öffnet im neuen Fenster) für Navigation und Zielerkennung ausgestattet ist. Das Fahrzeug verfügt über ein hydraulisches Manipulatorsystem zum Zerschneiden von Kabeln, es kann zwei Seeminen aussetzen.

Das kompakte Design ermöglicht den Transport in einem Standard-40-Fuß-Container und erleichtert verdeckte Verlegung über See, Luft oder Land. Es kann mit Flugzeugen wie der A400M transportiert und von verschiedenen Plattformen aus eingesetzt werden - von Überwasserschiffen über U-Boote bis hin zu Bootsanhängern.


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