Guide to Greener Electronics: Neueinsteiger Wipro belegt Spitzenplatz bei Greenpeace

Ein Neueinsteiger hat es auf Anhieb auf den ersten Platz des Guide to Greener Electronics(öffnet im neuen Fenster) geschafft: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace(öffnet im neuen Fenster) lobt das indische Unternehmen Wipro(öffnet im neuen Fenster) in der 18. Auflage ihres Green-IT-Reports besonders für die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen.

Wipro habe sich verpflichtet, bis 2015 seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2008 um 44 Prozent zu reduzieren. Der Großteil der Reduzierung soll durch Umstellung auf sauberen Strom erreicht werden. Das Unternehmen habe einen genauen Plan aufgestellt, welche Ziele jedes Jahr erreicht werden sollen, begründet Greenpeace(öffnet im neuen Fenster) .
Fast kein PVC
Weitere Pluspunkte seien Energieeffizienz und Schadstoffvermeidung: Die neuen Produkte erreichten mindestens den Standard Energy Star 5.0, viele seien sogar besser. Außerdem setze Wipro Polyvinylchlorid (PVC) und bromierte Flammschutzmittel (Brominated Flame Retardant, BFR) nur in 20 Prozent seiner Produkte ein. Schade sei, dass das Unternehmen sein Ziel, 2012 ganz ohne diese schädlichen Substanzen auszukommen, nicht erreicht habe. Wipro war bisher nur im indischen Guide und ist das erste Mal im internationalen vertreten.
Zwei schlechte Noten gab es indes auch: Greenpeace kritisiert, dass Wipro keine Informationen über den Lebenszyklus seiner Produkte liefert und noch keine Richtlinie erlassen hat, dass das Holz, aus dem das Papier für Handbücher und Verpackungen gewonnen wird, nur von Unternehmen bezogen werden darf, die nicht illegal Bäume fällen.
Wipro weit vorn
Dennoch erreicht Wipro einen sehr guten Wert: Auf der Skala von 0 bis 10 bekommt Wipro den Wert 7.1. Vorjahressieger Hewlett-Packard (HP) rutscht damit auf Platz 2 mit einem Wert von 5.7(öffnet im neuen Fenster) (Vorjahr: 5.9). Das Unternehmen wurde unter anderem für seine Rohstoffpolitik gelobt. Es vermeidet am konsequentesten die sogenannten Konfliktmineralien, also Rohstoffe, aus deren Verkauf Kriege finanziert werden. Zudem legt das Unternehmen Wert darauf, dass das Holz für die Handbücher legal geschlagen wird.
Nokia(öffnet im neuen Fenster) landet wie im Vorjahr auf dem dritten Platz - das finnische Unternehmen war 2011 nach drei Jahren an der Spitze abgerutscht -, gefolgt vom taiwanischen Hersteller Acer(öffnet im neuen Fenster) , der einen ordentlichen Satz nach vorne gemacht hat (von Platz 12). Grund seien zum einen Acers Bemühungen, die Zulieferer in die Pflicht zu nehmen, was Mineralien aus Konfliktregionen und die Reduzierung von Treibhausgasen betrifft. Außerdem vermeide Acer schädliche Substanzen in den Produkten.
Und Apple?
Dells Aufstieg im Vorjahr war nur von kurzer Dauer: 2011 war der Computerhersteller um acht Plätze und auf Rang 2 aufgerückt. 2012 ging es zurück auf Rang 5 - unten anderem, weil Dell(öffnet im neuen Fenster) weiterhin gefährliche Stoffe in seinen Produkten verwendet. Auch Apple(öffnet im neuen Fenster) hat verloren - von Rang 4 auf 6. Apple erhält zwar gute Wertungen, weil die Produkte energieeffizient sind und weder PVC noch BFRs enthalten. Lob gibt es auch für einen Plan zur Nutzung umweltfreundlich erzeugten Stroms. Schlechte Noten gab es hingegen für mangelnde Transparenz.
Auf den weiteren Plätzen folgen Samsung(öffnet im neuen Fenster) (Platzierung wie 2011), Sony(öffnet im neuen Fenster) (Vorjahr: 10) und Lenovo(öffnet im neuen Fenster) (8 im Jahr 2011). Stark verloren hat Philips(öffnet im neuen Fenster) - von 5 im Jahr 2011 ging es nach hinten auf die 10. Panasonic(öffnet im neuen Fenster) landet auf der 11 (vorher 9). LG(öffnet im neuen Fenster) rückt um einen Platz vor auf die 12. Punktgleich landen das indische Unternehmen HCL Infosystems(öffnet im neuen Fenster) und Sharp(öffnet im neuen Fenster) auf der 13 - Sharp ist zwei Plätze abgerutscht, HCL ist neu. Toshiba(öffnet im neuen Fenster) und Blackberry-Hersteller Research In Motion(öffnet im neuen Fenster) belegen wie 2011 die beide letzten Plätze.
Energie, Produkte und Prozesse
Für die Rangliste hat Greenpeace in den drei Kategorien Energie, Produkte und Prozesse zwölf Wertungen vergeben(öffnet im neuen Fenster) . Bewertet werden etwa die Energiepolitik, die ein Unternehmen betreibt, wie energieeffizient Produkte sind und ob sie recycelt werden oder gar am Ende ihres Lebenszyklus zurückgegeben werden können. Schließlich geht in die Rangliste der Umgang mit Zulieferern ein, etwa ob diese angehalten werden, nachhaltig gewonnene Rohstoffe zu liefern.
Der Guide to Greener Electronics sei keine Kaufberatung, betont Greenpeace. Die umweltfreundlichsten elektronischen Produkte seien die, die nicht gekauft würden.



