Unity-Optik könnte teilweise überleben
Das Team von Canonical plant und untersucht derzeit einige Veränderungen am Desktop, die sich etwa über Erweiterungen für die Gnome-Shell umsetzen lassen könnten. Dazu gehören möglicherweise eigene Fensterdekorationen mit der bekannten Anordnung von drei Knöpfen am linken oberen Fensterrand. Der Gnome-Desktop nutzt dagegen standardmäßig nur den Schließen-Knopf am rechten oberen Fensterrand.
Sehr wahrscheinlich wird das orange-braune Farbthema auch künftig im Gnome-Desktop von Ubuntu eingesetzt. Offen ist, ob und inwiefern die sogenannte Dash-Leiste von Unity in Form und Funktion mit der Gnome-Shell nachgebildet wird.
Diese Unterschiede mögen einigen Betrachtern marginal erscheinen. Für viele Nutzer, die sich jahrelang an die Verwendung und Design-Prinzipien des Unity-Desktops gewöhnt haben, könnten diese Veränderungen aber große Probleme bedeuten. Und genau davor fürchten sich die Beteiligten wie Designer Day.
Allen Entwicklern ist jetzt schon klar, dass sie ohnehin nicht jeden Nutzer zufriedenstellen werden - egal wie sie sich entscheiden. Viele stellen sich deshalb innerlich derzeit schon auf lange Diskussionen und harsche Online-Rezensionen ein, die einige noch von der Einführung von Gnome 3 kennen.
Optimistische Techniker
Deutlich entspanntere Situationen zu dem Wechsel ergeben sich auf der Guadec-Konferenz allerdings, sobald die Beteiligten die technische Umsetzung ihrer Pläne diskutieren. Immerhin hat das Team von Ubuntu selbst schon seit Jahren viel dafür getan, dass eine unveränderte Variante des Gnome-Desktops auf der Linux-Distribution laufen kann.
So berichtet Tim Lunn, einer der Entwickler von Ubuntu Gnome, dass die Zusammenarbeit mit Canonical in den vergangenen Jahren sehr gut gewesen sei. Aufgrund der vielen Patches an Gnome-Techniken für Unity sei die Pflege des Gnome-Desktops für Lunn und seine wenigen Mitstreiter zwar nicht leicht gewesen, das Desktop-Team von Ubuntu habe aber geholfen, wann immer dies möglich gewesen sei.
Diese Arbeiten sorgen einerseits dafür, dass die Ubuntu-Community bereits viel Erfahrung mit der Umsetzung von Gnome gesammelt hat. Andererseits führt das Ende von Unity auch dazu, dass die zahlreichen zusätzlichen Patches und Veränderungen an Gnome-Techniken künftig nicht mehr in Ubuntu gepflegt werden müssen.
Außerdem ist dem Ubuntu-Team offenbar sehr viel daran gelegen, so viele eigene Lösungen wie möglich zu entfernen und durch ihre Pendants aus Gnome zu ersetzen. Ein Beispiel hierfür ist der Wechsel von Lightdm hin zu GDM, der in den Vorabversionen von dem kommenden Ubuntu 17.10 bereits umgesetzt ist. Ob das Ubuntu-Team künftig zur Darstellung statt X11 auf Wayland setzt, wie das etwa bereits in Fedora umgesetzt wurde, will das Team erst nach einer langen Testphase entscheiden. Langfristig sei der Wechsel auf Wayland aber auch in Ubuntu geplant.
Für Lunn und seine kleine Community aus Freiwilligen für Ubuntu-Gnome schafft die offizielle Unterstützung des Ubuntu-Desktop-Teams viele freie Ressourcen. Diese Zeit soll künftig in Upstream-Arbeit investiert werden. Lunn plant auch, ein Meta-Paket für Ubuntu zu erstellen, das Gnome ohne jede Veränderung bereitstellen soll.
Künftig werden also wahrscheinlich zwei Varianten von Gnome in Ubuntu angeboten. Nutzer des bisherigen Ubuntu Gnome sollen auf die von Lunn gepflegte unveränderte Version migrieren. Unity-Nutzer werden stattdessen auf den neuen Ubuntu-Desktop migriert, der Gnome mit einigen Anpassungen ausliefert.
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Guadec: Ubuntus Wechsel zu Gnome wird holprig |
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Danke für die Hinweise. Das werde ich probieren. Die Graphikleistung mache ich anhand...
http://www.omgubuntu.co.uk/2017/08/ubuntu-moves-window-controls-right schlechte...
Fand Gnome2 super und 3 total schlecht. Hab mich nach Nahfen auch erstmal intensiv damit...
Ich bin bei Fedora gelandet. Es macht Spaß und mir gefällt's.