GTP: Oracle finanziert Google-kritisches Projekt

Google müsse seine Lobby-Aktivitäten offenlegen, fordert das Google Transparency Project. Dumm ist nur, dass das Projekt von einem Google-Gegner finanziert wird, wie ein US-Medium herausgefunden hat.

Artikel veröffentlicht am ,
US-Präsident Barack Obama, Google-Chef Sundar Pichai: Transparenz fordern, ohne selbst transparent zu sein
US-Präsident Barack Obama, Google-Chef Sundar Pichai: Transparenz fordern, ohne selbst transparent zu sein (Bild: Mandel Ngan/AFP/Getty Images)

Mit welchen Politikern spricht Google? Wofür macht der Internetkonzern sich stark? Wofür oder wogegen betreibt er Lobbyarbeit? Diesen Fragen geht das Google Transparency Project nach. Wenig transparent ist die Organisation allerdings bei sich selbst und ihrer Finanzierung.

Das US-Wirtschaftsmagazin Fortune hat jedoch einen Spender gefunden. Demnach finanziert Oracle zum Teil das Google-Watchblog. Das bestätigte Ken Glueck, Mitglied der Oracle-Unternehmensleitung, dem Magazin. Oracle sei einer von mehreren Financiers des Projekts. Das sei eine wichtige Information für die Öffentlichkeit und bekannt, sagte Glueck.

CfA nennt keine Geldgeber

Das GTP, das zu einer Organisation namens Campaign for Accountability (CfA), deutsch etwa Kampagne für Rechenschaftspflicht, gehört, mache keine Angaben darüber, woher es das Geld für ihre Arbeit bekomme, berichtet Fortune. CfA-Vizechef Daniel Stevens habe keine Auskünfte über Geldgeber erteilen wollen und sich auch geweigert zu begründen, warum die Spender geheim gehalten werden.

Google fordere sehr lautstark Transparenz und Offenheit von Regierung, Unternehmen und der Gesellschaft, schreibt GTP. Bei sich selbst sei das Unternehmen aber nicht so transparent. Stattdessen halte es viele Kontakte zur Regierung geheim.

Oracle und Google sind Gegner

Die Finanzierung durch Oracle lässt allerdings Zweifel an der Unvoreingenommenheit des GTP aufkommen: Oracle und Google führen seit Jahren einen erbitterten Urheberrechtsstreit.

Oracle hatte Google 2010 verklagt. Der Einsatz von Java in Android verletzt nach Ansicht von Oracle eigene Patent- und Urheberrechte. Im Mai 2016 urteilten Geschworene, die Nutzung der Java-Programmierschnittstellen (APIs) in Android falle unter Fair Use, sei also kein Urheberrechtsverletzung. Oracle will dagegen vorgehen.

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Mithrandir 21. Aug 2016

Ballert man nicht heutzutage alles in einen Mongo-Cach... Sorry, in eine Mongo-DB? ;)

DrWatson 21. Aug 2016

Wenn man als Privatperson etwas spendet, dann sollte man schon eine Privatsphäre haben...

teenriot* 21. Aug 2016

Die Feuerwehr kann auch Feuer machen und der Chirurg dir dein Herz raus schneiden. Allein...

Anonymer Nutzer 20. Aug 2016

Was ist daran dumm?



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