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Grünheide: Bürgerinitiative protestiert gegen Ausbau des Tesla-Werks

Tesla will die Kapazität des Werks in Grünheide ausbauen. Naturschützer sehen darin eine Gefahr für die Umwelt.
/ Werner Pluta , dpa
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Tesla-Werk in Grünheide: Wie beeinflussen Gründungspfähle das Grundwasser? (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)
Tesla-Werk in Grünheide: Wie beeinflussen Gründungspfähle das Grundwasser? Bild: Friedhelm Greis/Golem.de

Tesla hat eine Teilgenehmigung erhalten, seine Fabrik in Grünheide zu erweitern. Dagegen regt sich Protest: Die Bürgerinitiative Grünheide befürchtet dadurch negative Folgen für die Wasserqualität und fordert einen Stopp der Pläne.

Die erste Teilgenehmigung für den Ausbau könne Folgen haben, "sowohl was die Wasserqualität betrifft als auch die Quantität" , sagte Steffen Schorcht, Sprecher der Initiative, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Fabrik befinde sich im Berliner Urstromtal, das eine zentrale Bedeutung für die Wasserversorgung auch für Berlin habe.

Tesla erhielt vom Land Brandenburg eine erste umweltrechtliche Teilgenehmigung zum Ausbau des Werks in Grünheide bei Berlin. Damit wurden Änderungen an bestehenden Produktionsgebäuden und Anlagen sowie die Errichtung von Logistikflächen genehmigt. Für den Ausbau will Tesla Anträge in drei Teilen stellen. Ein Teil des Werks liegt in einem Wasserschutzgebiet.

Tesla will die Produktion ausbauen

Tesla will die Produktion in Grünheide von geplanten 500.000 Autos im Jahr - die bisher noch nicht erreicht sind - auf eine Million im Jahr verdoppeln. Die Speicherkapazität der Herstellung von Batteriezellen soll von 50 auf 100 Gigawattstunden jährlich steigen. Das Unternehmen lässt den Zeitplan des Ausbaus wegen der schwierigen Marktlage aber offen.

Der Bau einer neuen Werkshalle ist nach Angaben des Landesumweltamts nicht von der Genehmigung erfasst und wird voraussichtlich Gegenstand eines weiteren Antrags von Tesla sein. Ein erster Teil der Genehmigung sei aber nur möglich, wenn dem Gesamtvorhaben von vornherein keine unüberwindlichen Hindernisse entgegenstünden, teilte ein Sprecher mit.

Umstritten sind unter anderem bisherige Pläne von Tesla für bis zu rund 81.000 Pfähle zur Gründung eines neuen Werksgebäudes. "Die reichen in den Grundwasserleiter. Es ist ein Durchbruch durch die schützende Decke" , sagte der Sprecher der Bürgerinitiative. "Von oben her kann dadurch einfach mehr Schadstoff eindringen und es ist zum anderen auch wie eine Wand im Grundwasserleiter."

Naturschützer warnen vor unterirdischem Strömungshindernis

Naturschutzverbände warnten bereits vor einem massiven, blockartigen Strömungshindernis im Untergrund. Tesla weist die Bedenken zurück. Das Unternehmen verwies darauf, dass sich ein Umleitungseffekt nicht messen lasse. Tesla betont außerdem, dass bis zu 100 Prozent des Abwassers in der Fabrik selbst recycelt werden.

Die Bürgerinitiative behält sich vor, juristisch gegen einen Ausbau vorzugehen. Sprecher Schorcht verwies darauf, dass die Initiative mit Naturschutzverbänden zusammenarbeite und mit dem Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg einen eigenen Naturschutzverband gegründet habe. "Da werden wir die juristischen Möglichkeiten ausschöpfen, die da sind."

Umstritten ist auch eine geplante Erweiterung des Tesla-Geländes, um unter anderem einen Güterbahnhof zu errichten. Dazu muss das Unternehmen eine Fläche vom Landesforst Brandenburg kaufen. Für die Erweiterung sollen Bäume gerodet werden. Seit Februar campieren Umweltaktivisten in Baumhäusern nahe der Fabrik, um gegen die Erweiterung und den Wasserverbrauch zu protestieren.


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