Großbritannien: USA legen laut Bericht Geheimdienstmaterial gegen Huawei vor
Eine US-Delegation versucht, die britische Regierung doch noch dazu zu bewegen, Huawei vom 5G-Ausbau auszuschließen. Es sei neues Geheimdienstmaterial vorgelegt worden, berichtet der Telegraph.

Eine US-Delegation habe der britischen Regierung neues Geheimdienstmaterial gegen Huawei vorgelegt, berichtet der Telegraph. Dazu gehörten Vorwürfe, Beschäftigte von Huawei seien gleichzeitig chinesische Geheimdienstagenten. Ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung sagte, es sei "nichts weniger als Wahnsinn, Huawei den Einstieg in Telekommunikationsnetze der nächsten Generation zu ermöglichen."
Zur US-amerikanischen Delegation gehörten der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Matthew Pottinger, der Sonderbeauftragte für internationale Telekommunikationspolitik Robert Blair und der stellvertretende Außenminister Christopher Ford. Sie trafen britische Minister und diskutierten über 5G.
Laut dem Boulevardblatt Sun waren auf britischer Seite Digitalisierungsministerin Nicola Morgan und Chefs der Geheimdienste vertreten. Laut der Sun behaupten die USA, dass die Risiken von Hacking oder Cyberangriffen durch China schwerer zu mindern seien, als Großbritannien erwarte. Gesehen haben weder der Telegraph noch die Sun die Geheimdienstmaterialien.
Ein Huawei-Sprecher sagte dem Telegraph: "Wir sind ein Privatunternehmen, das seit 15 Jahren 3G-, 4G- und Breitbandausrüstung an die britischen Telekommunikationsunternehmen liefert. Britische Experten sind sich darüber im Klaren, dass unsere Technologie kein Sicherheitsrisiko darstellt." Zwei britische Parlamentsausschüsse seien zu dem Schluss gekommen, dass es keinen technischen Grund gebe, Huawei die Lieferung von 5G-Ausrüstung zu verbieten.
Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Sir Andrew Parker, sah laut einem Bericht vom Montag "keinen Grund zu der Annahme", dass der Austausch von Informationen Großbritanniens mit den USA beeinträchtigt würde, wenn das Land Huawei-Ausrüstung im 5G-Netz einsetzt. In diesem Monat wird eine Entscheidung der britischen Regierung erwartet. Parker ist gegen einen Ausschluss von Huawei.
In seinem ersten Interview des neuen Jahres mit BBC Breakfast sagte Regierungschef Boris Johnson danach: "Die britische Öffentlichkeit hat es verdient, Zugang zu der bestmöglichen Technologie zu haben. Wir möchten Gigabit-Breitband für alle bereitstellen. Wenn die Leute sich der einen oder der anderen Marke widersetzen, müssen sie uns die Alternative nennen."
Die Süddeutsche Zeitung hatte im November 2018 berichtet, dass die USA der deutschen Regierung keine Belege für ihre Anschuldigungen gegen Huawei vorlegen könnten: "Alle Bitten an die USA, die vorliegenden Informationen über eventuelle Sicherheitslücken zu teilen, blieben erfolglos."
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Ich hätte jetzt die Brutkastenlüge erwähnt, aber das ändert ja nichts. =) Oder die...
Was, wenn es keine gute Alternative gibt? Muss man sich dann zwischen Pest und Cholera...
Selbstredend
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