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Großbritannien: Google soll strategischen Marktstatus erhalten

Die britische Wettbewerbsbehörde möchte unter anderem erreichen, dass andere Unternehmen mit Daten von Google Dienstleistungen entwickeln können.
/ Mike Faust
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Die Wettbewerbsbehörde in Großbritannien will sich noch bis Oktober 2025 zu Google beraten. (Bild: Artur Widak via Reuters Connect)
Die Wettbewerbsbehörde in Großbritannien will sich noch bis Oktober 2025 zu Google beraten. Bild: Artur Widak via Reuters Connect

Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) schlägt vor, Google zum Unternehmen mit strategischem Marktstatus zu erklären. Wie aus einer Pressemitteilung vom 24. Juni 2025(öffnet im neuen Fenster) hervorgeht, könnte die CMA nach einer solchen Entscheidung gezielte Maßnahmen einleiten, um zu beeinflussen, wie Google Suchergebnisse in Großbritannien anzeigt.

Eine endgültige Entscheidung soll zwar erst im Oktober 2025 gefällt werden, die CMA hat allerdings bereits eine Roadmap mit möglichen Maßnahmen veröffentlicht. Diese umfassen unter anderem die Anforderung, einen Auswahlbildschirm einzuführen, über den Anwender auf andere Suchanbieter zugreifen können.

Google soll zudem Prinzipien für ein faires Ranking von Unternehmen in der Suche einführen und Verlegern mehr Transparenz und mehr Kontrolle darüber geben, wie deren Inhalte in der Suche erscheinen. Für Daten zu den Suchergebnissen von Verbrauchern fordert die CMA eine Übertragbarkeit, damit die Informationen von anderen Unternehmen in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen eingebunden werden können.

Google nennt Maßnahmen unkonkret

Laut einem Reuters-Bericht(öffnet im neuen Fenster) warnte Google davor, dass eine "strafende Regulierung" das Unternehmen daran hindern könne, neue Funktionen und Dienstleistungen anzubieten. Die Überlegungen der CMA seien zudem unkonkret und zu weit gefasst.

Sarah Cardell, Geschäftsführerin der CMA, bezeichnete die Maßnahmen hingegen als gezielt und verhältnismäßig. Diese würden sowohl Unternehmen als auch Verbrauchern in Großbritannien mehr Kontrolle darüber geben, wie sie mit den Diensten von Google interagieren. Es böten sich durch die Maßnahmen außerdem größere Möglichkeiten für Innovationen im britischen Technologiesektor.

In Deutschland stellte das Bundeskartellamt bereits im Jahr 2022 eine "überragende marktübergreifende Bedeutung" von Google fest, wodurch das Unternehmen einer erweiterten Missbrauchsaufsicht unterliegt und wettbewerbsgefährdende Praktiken leichter untersagt werden können.

Im Jahr 2023 benannte die EU-Kommission eine Reihe von Unternehmen , darunter auch Alphabet, den Mutterkonzern von Google, als sogenannte Gatekeeper. Diesen wird eine besonders große Marktmacht attestiert, wodurch sie in der EU strengere Regeln einhalten müssen.


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