Grenzkontrolle: Kanada testet den virtuellen Lügendetektorbeamten
"Haben Sie eine Waffe im Handgepäck?": Wer an der kanadischen Grenze bei dieser Frage lügt, kommt damit möglicherweise nicht durch. Dort ist derzeit ein virtueller Beamter im Einsatz, den Wissenschaftler der San Diego State University programmiert haben.

An der Grenze zwischen den USA und Kanada ist momentan ein Beamter namens Avatar im Einsatz. Er stellt Fragen in mehreren Sprachen, und er schaut ganz genau hin. "Avatar" steht für Automated Virtual Agent for Truth Assessments in Real Time, und sein Gesicht ist nur auf einem Bildschirm zu sehen. Wissenschaftler der San Diego State University haben Avatar darauf trainiert, dass er möglicherweise lügende Einreisende erkennt und für eine nähere Untersuchung durch echte Grenzbeamten herausfiltert.
"Das System bemerkt Veränderungen an den Augen, der Stimme, den Gesten und der Haltung, um potenzielle Risikopersonen zu identifizieren", sagt Aaron Elkins, der das Projekt betreut und auf der Webseite der Universität vorstellt. Für die Analyse des Nutzers verwendet Avatar eine Reihe von Technologien, die Elkins nicht näher vorstellt. Für die Auswertung kommen Methoden aus dem Bereich Big Data zum Einsatz.
Auch für Bewerbungsgespräche geeignet
Avatar stellt nicht nur die wirklich kritischen Fragen etwa nach Waffen, sondern erkundigt sich zur Kalibrierung auch nach harmlosen Inhalten. Nach Angaben von Elkins kann das System auf diese Art und Weise nicht nur potenzielle Schmuggler oder Terroristen erkennen. Seiner Auffassung nach könnte es - zumindest theoretisch - auch bei klassischen polizeilichen Aufgaben, sowie etwa bei Bewerbungsgesprächen zum Einsatz kommen.
Avatar war sogar schon in Europa im Einsatz. Elkins hat eine frühere Version des Systems - damals noch bei der University of Arizona - im Frühjahr 2014 in Zusammenarbeit mit der europäischen Agentur für Grenz- und Küstenwache Frontex am Flughafen von Bukarest ausprobiert.
Derzeit sucht Elkins mit seinem Team nach einer Behörde, die Avatar in den USA ausprobieren will. Der virtuelle Grenzbeamte könnte demnächst also auch Einreisenden in die Vereinigten Staaten ein paar sehr direkte Fragen stellen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
du hast ja keine ahnung...bei modernen lügendetektoren weis der befragte noch nicht mal...
Was ich nicht versteh dass die an einer UNI weiterhin daran forschen. Es ist mittlerweile...
Es braucht doch nur was "süsses" im Gepäck sein. Und schon werden die befragten bei...