Greenpeace: Meldeportal für Mehrwegpflicht wird eifrig genutzt
Essens-Lieferdienste umgehen laut Greenpeace häufig die Pflicht zum Mehrweg. Viele Nutzer beschweren sich online.

Das Online-Meldeportal für Verstöße gegen die gesetzliche Mehrwegpflicht wird intensiv genutzt. Das sagte die Greenpeace-Expertin für Kreislaufwirtschaft, Viola Wohlgemuth, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Mehr als 1.500 Menschen haben das Portal genutzt und Betriebe gemeldet, die die Mehrwegpflicht ignorieren." Auf dem Portal sind 1.246 Meldungen angezeigt.
Seit Januar 2023 muss die Gastronomie Mehrweg-Alternativen für das Mitnehmen von Speisen und Getränken anbieten. Doch besonders Fast-Food-Ketten und Lieferdienste setzen das laut Angaben von Greenpeace nicht ausreichend um.
52 Prozent von 687 stichprobenartig getesteten Gastro-Betrieben halten sich nicht an die seit Jahresbeginn geltende Pflicht: "Sie bieten keine Mehrwegverpackungen als Alternative zu Plastik-Einweg für das Mitnehmen von Speisen oder Getränken an. Besonders große Fast-Food-Ketten und Lieferdienste fielen negativ auf." Lieferando testete im Jahr 2021 Essenslieferungen in Pfandschüsseln.
"Endlich müssen die Behörden aktiv werden und können das Gesetz nicht länger ignorieren. Das werten wir als großen Erfolg", sagte Wohlgemuth. Nur kleine Betriebe mit maximal fünf Mitarbeitern und maximal 80 m² Ladenfläche sind von der Pflicht, selbst ein Angebot zu machen, ausgenommen.
Viel Kritik von üblicher Seite
Das Echo auf das Portal sei unterschiedlich ausgefallen: "Wir haben viele positive Reaktionen bekommen, von Betrieben, die schon längst Mehrweg anbieten – aber auch von den Landesbehörden", erklärte Wohlgemuth. "Es gab aber auch viel Kritik von üblicher Seite, vor allem in den sozialen Medien. Doch es brauchte diesen medialen Aufschrei, damit sich etwas tut."
Die Greenpeace-Expertin fügte hinzu: "Gerade die großen Lieferdienste haben sich bisher kaum bemüht, die Mehrwegpflicht einzuhalten." Mit dem Meldeportal würden Restaurants und Lieferdienste daran erinnert, "dass das Gesetz auch für die Großen gilt und wir ab jetzt hingucken", sagte sie.
Greenpeace will weiterhin an dem Meldeportal festhalten. "Aktuell warten wir allerdings auf die Novellierung des Verpackungsgesetzes. Wir erwarten, dass damit auch Schlupflöcher bei der Mehrwegpflicht geschlossen werden", sagte Wohlgemuth. So rechne Greenpeace damit, dass durch die Novellierung auch Aluminium und Pappe als erlaubte Einwegalternative wegfallen, mit denen viele Betriebe die Mehrwegpflicht aktuell umgehen würden.
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Wenn die Schüsseln kein Glücksgefühl auslösen, dann muss man sich von ihnen trennen! ;)
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