Gran Turismo 7 im Test: Sammelwahn trifft Fahrsimulator
Endlich wieder ein echtes Gran Turismo: Der siebte Serienteil sorgt mit tollen Rennen für viel Fahrspaß auf Playstation 4 und 5.

Es fängt fürchterlich an: Wenn wir beim ersten Start von Gran Turismo 7 einfach nur auf die Knöpfchen drücken, landen wir nach ein paar Bildschirmen im neuen Modus Musik-Rallye.
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Dort dürfen wir zur Stampf-Disco-Version eines Klassik-Musik-Medleys auf Basis von Beethoven und Ravel durch eine Hügellandschaft im Elsass brettern. Grausam - nicht das Rennen, sehr wohl aber der Soundtrack.
Wir können aber auch anders abbiegen und im Startbildschirm auf die Weltkarte statt auf die Musik-Rallye klicken. Dann landen wir in einer Umgebung, die uns als Gesamtpaket richtig gut gefällt, und die uns nach und nach immer mehr an die früheren Gran Turismos erinnert - also an die Teile vor dem ungeliebten GT Sports.
Um hier mal eine Abkürzung zu fahren: In Gran Turismo 7 fangen wir als Besitzer eines japanischen Kleinwagens an und nehmen an Rennen und anderen Veranstaltungen teil. Dafür bekommen wir virtuelles Geld gutgeschrieben, vor allem aber erhalten wir weitere Autos.
Nach und nach können wir so 424 Vehikel in unserer virtuellen Garage parken. Es ist letztlich so etwas wie die Hauptkampagne und das Ziel, alle oder möglichst viele Fahrzeuge zu besitzen - vor allem aber, auf dem Weg dorthin möglichst viel Spaß hinter dem Lenkrad zu haben.
Es gibt in Gran Turismo 7 viele serientypische Elemente wie den Marken- und den Gebrauchtwagenhändler. Die langfristig wichtigste Neuerung auf der Weltkarte ist das Café. Dort bekommen wir Aufträge, mit denen wir Autos freischalten. Wir sollen etwa an bestimmten Rennen teilnehmen, einen Oldtimer tunen oder eine Serie gewinnen.
So etwas wie eine echte Handlung gibt es nicht, aber einige Figuren tauchen in sehr simplen Texteinblendungen immer wieder auf, etwa Daniel, der Fahrlehrer - der später auf der Piste einer unserer Konkurrenten ist.
Statt über das Menü können wir direkt an Rennen teilnehmen und so Geld verdienen, mit denen wir uns den Fuhrpark zusammenkaufen oder schlicht Spaß haben. Grand Turismo 7 lässt uns alle Freiheiten. Wir finden, dass uns das Café auf eine sehr simple, aber ausreichende Art an die Hand nimmt.
Mit den Autos rasen wir auf Strecken an 34 Orten in den USA, in Europa und in Asien über den Asphalt. Es gibt Stadtkurse etwa in Tokio, einige schöne Pisten im Grünen - zum Beispiel im Elsass oder in der Wüste, sowie klassische Kurse in der Art von Nascar. Einige basieren auf echten Stecken, andere sind erfunden.
Klassisches GT-Fahrgefühl
Eine der größten Stärken von Gran Turismo 7 ist wie in den Vorgängern das Fahrgefühl. Selbst wenn wir nur mit dem Gamepad steuern, erhalten wir durchaus eine Vorstellung von den Eigenheiten jedes Autos. Ein Stadtflitzer unterscheidet sich vom Luxusauto, ein Oldtimer vom Sportvehikel und so weiter.
Besonders spannend fanden wir es unter anderem, mit den E-Autos von Tesla herumzufahren und einen Eindruck von deren Beschleunigung sowie vom Kurvenverhalten und anderen Elementen zu erhalten. Soweit wir das beurteilen können, ist das offenbar recht akkurat umgesetzt. Serientypisch gibt es kein Schadensmodell, die KI-Fahrer wirken glaubwürdig.
Die Optik ist klassisches Grand Turismo: Es gibt viele statische Menüs - was einerseits extrem übersichtlich ist, aber wegen nicht gerade üppiger Komfortfunktionen recht viele Klicks erfordert.
In den Rennen sieht die Grafik nicht ganz so spektakulär aus wie in einem Forza Horizon 5, dafür wirkt alles extrem akkurat und bis ins Detail ausgearbeitet. Dazu kommen schöne Wetterwechsel mit Regen und Sonne, sowie Fahrten in der Dämmerung und bei Nacht.
Direkt nach dem ersten Start können wir Gran Turismo 7 an unsere Vorlieben anpassen. Das betrifft die Steuerung per Gamepad, die Geschwindigkeit der KI-Fahrer sowie Hilfsfunktionen wie eingeblendete Ideallinie und Bremsbalken. In der einfachsten Stufe kommen auch Einsteiger fast immer sicher aufs Siegertreppchen, bei höchster Schwierigkeit ist dafür viel Können und Erfahrung nötig.
Noch ein paar Worte zur Musik-Rallye: Der neue Modus ist merkwürdigerweise nach jedem Programmstart gleichberechtigt mit der Weltkarte im Begrüßungsbildschirm zu finden. Es gibt sechs Strecken, die wir nach und nach freischalten, indem wir schnell genug durch Tore auf der Strecke fahren.
Das Ganze ist gut gemacht und die Musik nicht immer so schrecklich wie das genannte Klassik-Medley - aber nur für diesen Modus, der im Programm selbst als "Minispiel" bezeichnet wird, würden wir GT 7 nicht kaufen.
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Gran Turismo 7: Verfügbarkeit und Fazit |
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"Arcade" wird heutzutage mMn etwas zu leichtfertig verwendet - dazu fehlt Horizon nämlich...
Assetto Corsa Competizione wenn du auf GT3 und GT4 Klasse Fahrzeuge stehst.
Die Porsche-Rechte sind schon lange nicht mehr bei EA. Im letzten GT gab es schon...
Im Artikel wird scheinbar nur die normale PS4 erwähnt.