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Grafiktreiber: Nvidia veröffentlicht Header Files

Nvidia rückt weiter an die Open-Source-Community heran und veröffentlicht 3D-Header-Files mit 73.000 Zeilen Code.
/ Boris Mayer
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Ab den Fermi-Karten: Nvidia 3D-Header-Releases (Bild: Fritzchens Fritz via flickr)
Ab den Fermi-Karten: Nvidia 3D-Header-Releases Bild: Fritzchens Fritz via flickr / CC0 1.0

Nachdem Nvidia im Mai einen ersten Open-Source-Treiber für Karten der Touring- und Ampere-Architekturen veröffentlicht hat , ist die Firma nun stillschweigend mit einem weiteren Schritt auf die Open-Source-Entwickler von Grafikkartentreibern zugegangen. Diesmal betrifft es nicht nur die neuesten Architekturen: Nvidia veröffentlichte(öffnet im neuen Fenster) die Header Files der sich mit 3D befassenden Klassen ihrer Treiber von Fermi bis Ampere. Insgesamt sind es 73.000 Zeilen Header-Code.

Allein mit Header-Dateien lässt sich zwar nicht viel anfangen, man kann aber davon ausgehen, dass es den Entwicklern von Nouveau(öffnet im neuen Fenster) bei ihren Bemühungen weiterhelfen wird, endlich brauchbare Open-Source-Grafiktreiber für Nvidias Karten zu entwickeln - weil solche Informationen schlicht das Reverse-Engineering vereinfachen.

Die abgedeckten Geforce-Serien

Die Header-Dateien gehen zurück bis auf die 2010 eingeführte Geforce-400-Serie, ausgestattet mit dem Fermi-Chipsatz, und umfassen alle seitdem präsentierten Generationen.

Trotzdem steht nicht fest, wie sehr und ob die Veröffentlichung der Header-Dateien die Entwicklung im Rahmen des Nouveau wirklich beschleunigt, denn die Entwickler haben mit ihren Treibern auch an ganz anderer Stelle nach wie vor zu kämpfen, etwa mit Reclocking, also dem Hochtakten der Grafikkarte nach dem Boot-Prozess. Ab der GTX-900-Serie (Maxwell) braucht es dafür digital signierten Code und bei den Vorgängern GTX-600 und -700 geht Reclocking nur manuell. In der Folge sind die Karten bei Verwendung der Nouveau-Treiber schmerzhaft langsam - ein Problem, das schon seit einigen Jahren besteht und das es zurzeit praktisch unmöglich macht, in Rechnern mit Nvidia-Karten die proprietären Closed-Source-Treiber des Herstellers zu verwenden.

Dass die Veröffentlichung der Header Files somit eher eine nette Geste ist, weiß auch Nvidia selbst offenbar. Auf eine große Ankündigung oder auch nur einen Hinweis auf die Informationen nach der Veröffentlichung verzichtete die Firma.


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