Grafikserver: Weder XWayland noch XMir in X.org 1.15
Im soeben erschienenen Release Candidate des Grafikservers X.org 1.15 sind weder XWayland noch XMir enthalten. Damit verschiebt sich deren Integration auf mindestens die zweite Hälfte des nächsten Jahres.

Mit der Veröffentlichung des Release Candidates der nächsten X.org-Version 1.15 schließt sich auch das Merge-Fenster für neuen Code. Weder XWayland noch XMir sind dort zu finden. X.org 1.15 wird zum Jahresende 2013 veröffentlicht. Die übernächste Version ist für das zweite Halbjahr 2014 geplant. Frühestens dann könnten XWayland und XMir offiziell in X.org aufgenommen werden.
Wenige Tage vor der Veröffentlichung von X.org 1.15 RC hatte Red Hats Entwickler Adam Jackson zehn Patches in der X.org-Mailingliste veröffentlicht, die zumindest die Rahmenbedingungen für XWayland schaffen sollen. Damit die Kompatibilitätsschicht für Wayland in X.org funktioniert, müssen sämtliche Treiber dort angepasst werden. Die zehn von Jackson eingereichten Patches stellen die notwendigen ABI-Änderungen dar. Sie wurden in X.org 1.15 aber nicht aufgenommen.
Fast gleichzeitig hatte Entwickler Axel Davy einen Patch auf der Wayland-Mailingliste vorgestellt, der theoretisch die Entwicklung eines generischen Treibers ermöglicht, über den XWayland dargestellt werden könnte. So soll die Notwendigkeit entfallen, sämtliche X.org-Treiber einzeln an die Nutzung von Wayland anzupassen.
Auch von XMir ist im offiziellen X.org-Server noch keine Spur. Canonicals XMir-Entwickler haben überhaupt keinen Code bei X.org eingereicht. Zwar ist ein funktionierendes XMir in der aktuellen Version 13.10 von Ubuntu zu begutachten. Allerdings hat Canonical darauf verzichtet, XMir zum Standard zu erklären. Die Kompatibilitätsschicht zwischen X.org und Canonicals Displayserver Mir sei noch nicht reif für den produktiven Einsatz, da es unter anderem noch Probleme bei der Darstellung auf mehreren Monitoren gibt.
Auch wenn der Code noch nicht in der offiziellen Ausgabe von X.org bereitgestellt wird, bleibt es den einzelnen Distributionen überlassen, ob sie eigene Patches für XWayland und XMir integrieren, etwa wie es Canonical bereits in Ubuntu 13.10 getan hat.
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Dazu kommt, dass eine ganze Menge der X11 Entwickler entweder zu Wayland gewechselt sind...