Grafikkarten: Proprietäre Grafiktreiber für Linux oft mehrfach schneller
Ein Test von Phoronix zeigt: Zwar laufen die untersuchten Linux-Spiele mit Open-Source-Treibern für Grafikkarten von AMD und Nvidia auch mit hohen Detaileinstellungen. Die proprietären Treiber sind aber bis zu zwölfmal so schnell.

In einem ausführlichen Test mit Spielen wie Nexuiz, World of Padman und Reaction Quake 3 hat Phoronix die aktuellen Grafiktreiber für Desktop-Grafikkarten unter Linux verglichen. Zum Einsatz kamen dabei sowohl die offenen Treiber Gallium 3D aus Mesa 3D des Mesa-Projekts als auch die proprietären Treiber der Chiphersteller.
Dabei zeigte sich vor allem, dass bei den modernsten GPUs die geschlossenen Treiber mehrfach schneller als die offenen sind. Bei Grafikkarten der Serien Radeon HD 7000 und Geforce GTX 600 waren die Closed-Source-Treiber bis zu zwölfmal so schnell. Ältere GPUs wie die der Radeon HD 6870 werden von den Mesa-Treibern besser unterstützt, bei Nexuiz sind es beispielsweise nur noch 127 zu 153 Bilder pro Sekunde.
Die Unterschiede bei den neueren Grafikkarten wirken zwar dramatisch, resultieren aber nicht immer in unspielbaren Bildraten. Wer aber eine halbwegs aktuelle Karte mit innerhalb der GPU-Serie geringer Leistung besitzt, sollte eher zum proprietären Treiber greifen, wenn Spielen im Vordergrund steht. So ergeben sich beim schnellen Shooter Reaction Quake 3 mit der Geforce GTX 550 Ti nur 38 fps unter Mesa 3D, mit dem Nvidia-Treiber sind es 285 fps.
Untersucht wurde auch der offene Treiber für Intels HD Graphics 4600; einen proprietären Treiber für die GPU in Intels neuen Haswell-CPUs gibt es noch nicht. Vielmehr fördert der Chiphersteller die Open-Source-Szene schon länger recht intensiv. Wie auch in anderen Tests unter Windows zeigte sich, dass HD Graphics inzwischen auch kleinere Grafikkarten wie die von Phoronix getestete Radeon HD 6450 überholen kann. Zwar ist die integrierte GPU durchweg viel langsamer als größere Grafikkarten, aber bei Quake ist sie mit 62 Bildern pro Sekunde noch schnell genug.
Die anderen GPU-Hersteller tun sich traditionell schwer damit, den Linux-Entwicklern die nötigen Informationen zur Entwicklung besserer offener Treiber zukommen zu lassen. Den wesentlichen Grund brachte AMDs damaliger Treiber-Chef Terry Makedon im Interview mit Golem.de vor sechs Jahren schon auf den Punkt: In der Software steckt viel geistiges Eigentum von Drittfirmen, das die Chiphersteller ohne rechtliche Verwicklungen nicht offenlegen können. Wer die Release Notes und Readmes von aktuellen Grafiktreibern aufmerksam liest, wird feststellen, dass sich daran noch nichts geändert hat.
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Es gibt keine treiberlose Hardware...
Aber wer will schon bei Null anfangen ;)
Falls Valve ein Produkt mit dem Namen Steambox bringt, wird Valve wohl nicht der einzige...
Du siehst das leider von einem ganz falschen Standpunkt. NVIDIA ist nicht zu "schlecht...