Google: Übersetzer sollen auf Russisch nicht vom Krieg sprechen
Der Kreml untersagt die Verwendung des Wortes Invasion. Google hält sich in seinen Hilfeartikeln zumindest teilweise daran.

Google hat Übersetzer Anfang März angewiesen, in russischsprachigen Texten nicht von einem Krieg gegen die Ukraine zu sprechen. Das berichtete das Magazin The Intercept am 29. März und bezog sich dabei auf die interne E-Mail eines von Google für die Übersetzung angeheuerten Unternehmens. Ein anonymer Übersetzer bestätigte The Intercept die Vorgaben.
In den russischsprachigen Hilfeartikeln von Google finden sich unterschiedliche Formulierungen. Das aktuelle Update benutzt sowohl in der offiziellen englischen als auch der deutschen oder russischen Übersetzung die Formulierung: "Aufgrund des Kriegs in der Ukraine wird die Auslieferung von Google-Anzeigen für Nutzer in Russland vorübergehend ausgesetzt."
Ende Februar war in der russischen Version noch von "außergewöhnlichen Umständen in der Ukraine" die Rede. Anscheinend hat Google seine Richtlinien im März erneut geändert. Auf anderen Hilfeseiten werden aber nach wie vor Euphemismen für den Krieg in der Ukraine verwendet.
"Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter vor Ort. Wie bereits vielfach berichtet, schränken die geltenden Gesetze die Kommunikation innerhalb Russlands ein. Dies gilt nicht für unsere Informationsdienste wie die Suche und Youtube", sagte Google-Sprecher Alex Krasov gegenüber The Intercept.
In Russland ist es seit Februar verboten, in der Berichterstattung über Krieg gegen die Ukraine von Angriff, Invasion oder Kriegserklärung zu sprechen. Dabei gehe es um die Bekämpfung von Falschinformationen, lautet die offizielle Begründung. Der Kreml selbst bezeichnet den Angriff als "militärische Spezialoperation".
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