Google Gemini: Google stellt endlich seine GPT-4-Konkurrenz vor

Im Wettlauf bei künstlicher Intelligenz will Google mit dem neuen Sprachmodell Gemini den momentanen Quasi-Standard GPT-4 des Konkurrenten OpenAI überholen. Google-Chef Sundar Pichai sagte am 6. Dezember zur Ankündigung von Gemini, dass der Wandel, den man gerade mit der KI erlebe, der "tiefgreifendste in unserem Leben sein wird, weitaus größer als die Umstellung auf das Mobiltelefon oder auf das Internet davor" .
Gemini soll nicht nur in einem Chatbot Texte generieren, sondern auch Informationen aus Fotos und Videos aufnehmen können. Google demonstrierte das System mit einem Videochat, bei dem Gemini Zeichnungen und Handgesten des menschlichen Gegenübers sofort erkannte und richtig einordnete.
"Wir bringen Gemini über die Google-Produkte zu Milliarden von Menschen" , kündigte Demis Hassabis, der Chef von Google Deepmind, an. Die Alphabet-Tochter ging im April 2023 aus dem 2014 zugekauften britischen Start-up Deepmind und der Google-internen KI-Abteilung hervor. Mit der Integration des bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend unabhängig agierenden Start-ups wollte Pichai die KI-Anstrengungen im Google-Konzern bündeln, um entschiedener gegen OpenAI antreten zu können .
Gemini kommt in drei Geschmacksrichtungen
Google wird das neue System in drei unterschiedlichen Versionen einführen: Gemini Ultra, Gemini Pro und Gemini Nano. Gemini Ultra ist das größte und leistungsfähigste Modell für hochkomplexe Aufgaben und richtet sich vor allem an Unternehmenskunden.
Gemini Pro soll sich an ein breites Publikum wenden und beispielsweise dem Chatbot Google Bard "fortgeschrittenes Denken, Planen, Verstehen und mehr" beibringen. "Dies ist das größte Upgrade für Bard seit seiner Einführung" , sagte Hassabis. Bard werde ab sofort in mehr als 170 Ländern und Gebieten auf Englisch verfügbar sein. Google plane aber, in naher Zukunft neue Sprachen und Standorte zu unterstützen.
Gemini Nano soll das System auf Googles Pixel-Smartphones bringen, angefangen mit dem Pixel 8 . Damit sollen sich etwa Tonaufnahmen in Echtzeit in geschriebene Transkripte umwandeln lassen.
In den kommenden Monaten wird Gemini in weiteren Google-Produkten und Diensten wie der Suche, Werbeanzeigen oder dem Chrome-Browser verfügbar sein.
Google arbeitet schon seit Jahren an Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz, steht aktuell aber unter Zugzwang, mehr davon preiszugeben. Vor einem Jahr löste das Start-up OpenAI einen neuen Wettstreit bei künstlicher Intelligenz aus, als es seinen Chatbot ChatGPT veröffentlichte.
Die Software sorgte für viel Aufsehen, weil sie Sätze wie ein Mensch bilden kann. Sie wird mit gewaltigen Datenmengen trainiert und schätzt Wort für Wort ab, wie ein Satz weitergehen könnte. Das bringt das Risiko mit sich, dass sie völlig falsche Informationen ausgeben kann.



