Google: Entlassungen stoßen auf Unverständnis

Nachdem Google Ende Oktober 2022 Kurskorrekturen mit einer Überprüfung aller laufenden Projekte angekündigt hatte, folgten im Januar 12.000 Entlassungen. Betroffen waren viele der Mitarbeiter, die an Open-Source-Themen arbeiteten - insbesondere aber auch Schlüsselpersonen in diesem Bereich.
Das stößt in der Open-Source-Community auf viel(öffnet im neuen Fenster) Kritik(öffnet im neuen Fenster) und lässt auch Spekulationen aufkommen, ob diese Entwicklung vielleicht sogar Googles komplette Engagement in Open Source infrage stellen könnte.
Bei den Schlüsselpersonen, deren Entlassung kritisch betrachtet wird, geht es nicht um Open-Source-Kommunikatoren, die als kleine Berühmtheiten den Konferenzenzirkus bereisen und wichtige Vorträge halten. Die Kommunikatoren sind zwar für die Community und deren Entwicklung ebenfalls sehr wichtig, denn sie sind es, die wichtige Themen ansprechen und in den Fokus rücken können. Vielmehr geht es aber um die Personen, die die strategische Entwicklung von Open Source und dessen Einsatz bei Google steuerten und vorantrieben.
Unter den Entlassenen ist auch Chris DiBona
The Register(öffnet im neuen Fenster) zählte gleich einige dieser wichtigen Personen auf: "Chris DiBona, der vor 18 Jahren Googles [Open Source Programs Office] OSPO gründete, wurde entlassen. Ebenso Jeremy Allison, Mitschöpfer von Samba und Google-Ingenieur; Cat Allman, ehemaliger Programmmanager für Entwickler-Ökosysteme; und Dave Lester, ein neuer Mitarbeiter, der die Verantwortung für die Open-Source-Sicherheitsinitiativen von Google übernommen hatte. Dies sind nicht die Leute, die jemand, der bei klarem Verstand ist, [...] feuern möchte."
Überhaupt scheint die ganze Entlassungsaktion fast so chaotisch wie die bei Elon Musks Twitter gewesen zu sein. Eine ungenannt gebliebene Google-Führungskraft sagte the Register, als die Entlassungen bekannt wurden: "Wir werden die vollen Auswirkungen noch eine Weile nicht kennen - alle werden immer noch als Mitarbeiter aufgeführt und sind immer noch im Organigramm. Ich glaube nicht, dass die Manager etwas über ihre unmittelbaren direkten Untergebenen hinaus wissen. Es war ein Chaos mit wenig bis gar keiner Kommunikation."
Der Autor meint dazu: Schon seit Jahren ist es ein Thema, dass es immer schwieriger wird, auf Google-Produkte(öffnet im neuen Fenster) zu setzen, weil diese viel zu oft einfach abgeschaltet(öffnet im neuen Fenster) werden. So wie es aussieht, jetzt eben auch Googles Open-Source-Aktivitäten, auch hier weiß niemand, wieso. "Don't be Evil" ist schon lange nur noch Vergangenheit - offiziell verabschiedete man sich vor fast fünf Jahren davon.



