Google Chrome: Ab heute heißt es bei HTTP "Nicht sicher"
Mit der nun veröffentlichten Chrome-Version 68 warnt Google vor allen Webseiten, die noch mit ungeschützten HTTP-Verbindungen übertragen werden. Viele Seitenbetreiber dürfte das überraschen.

Es ist ein Schritt, der schon lange angekündigt war: Googles Browser Chrome warnt ab sofort vor Webseiten ohne HTTPS. In der jetzt veröffentlichten Version 68 steht vor der Adresse jeder Webseite, die ohne TLS-Schutz übertragen wurde: "Nicht sicher".
Google drängt zusammen mit vielen anderen Akteuren schon seit einigen Jahren darauf, dass Webverbindungen nur noch über HTTPS abgewickelt werden sollen. Das schützt nicht nur dank Verschlüsselung vor einem unbefugten Mitlesen, auch eine Veränderung der Inhalte wird damit verhindert.
Der Datenverkehr mit HTTPS ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, doch nach wie vor gibt es eine Reihe von Webseiten ohne entsprechenden Schutz. Die beiden IT-Sicherheitsexperten Scott Helme und Troy Hunt haben heute ein Webprojekt ins Leben gerufen, das die beliebtesten Webseiten auflistet, die noch nicht standardmäßig über HTTPS abrufbar sind - sowohl weltweit als auch nach Ländern aufgeschlüsselt.
Ganz vorne sind dabei vor allem Webseiten aus China. International fällt Twitters Kurz-URL-Domain t.co auf, die nach wie vor teilweise unverschlüsselt arbeitet. In Deutschland gehören ein Angebot zum Konvertieren von Videos zu MP3s und die Webseite von Spiegel Online zu den beliebtesten Seiten ohne HTTPS-Schutz.
Gründe, die gegen HTTPS sprechen, gibt es immer weniger. Zertifikate sind inzwischen für Serverbetreiber mittels Let's Encrypt kostenlos zu erhalten, alle seriösen Webhosting-Anbieter bieten HTTPS standardmäßig an. In Sachen Performance hat man mit HTTPS bei einem modernen Setup mehr Vor- als Nachteile, da Geschwindigkeits-Features wie HTTP2 oder Brotli nur über HTTPS funktionieren.
Ziel: HTTPS soll Standard werden
Chromes Schritt kommt nicht überraschend. Bereits vor einiger Zeit hatte Chrome Warnungen bei Webseiten mit Formularen eingeführt, Firefox hat eine ähnliche Funktion. Mittelfristig sollen die Warnungen noch deutlicher werden, außerdem sollen die grünen Schlösser bei HTTPS-Webseiten wegfallen. Die Idee dabei: Sichere Verbindungen sollen der Standard werden und somit ohne spezielles Symbol auskommen, bei allen anderen Verbindungen wird gewarnt.
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Sicherheit ist auf jeden Fall was gutes aber man kann es auch übertreiben. Ich hatte mich...
Sehe ich jetzt überhaupt nicht so. Chrome hält sich recht gut an die Webstandards. Die...
kwt
Ne, das ist richtig. Du hast das Wenn selbst genannt. Oder wie verteilst du dein...