Google: Chrome 42 wird vor Zertifikaten mit SHA-1-Signatur warnen

Google setzt wie angekündigt seinen Plan um, in seinem Chrome-Browser vor Zertifikaten zu warnen, die mit dem Hashalgorithmus SHA-1 signiert sind. Darauf weist der Entwickler Mattias Geniar in seinem Blog(öffnet im neuen Fenster) hin. Das Chrome-Team hat dies bereits in der aktuellen Betaversion umgesetzt, so dass die Änderung wahrscheinlich mit der kommenden Version 42 erscheinen wird, die für Mitte April geplant ist.
Webseiten, deren Gültigkeit ihrer Zertifikate im Jahr 2016 endet, werden in Chrome zunächst noch als "sicher, aber mit einigen Fehlern" eingestuft. Zertifikate, die über das Jahr 2016 hinaus gültig sind, werden von Chrome mit einem in Rot durchkreuzten Schloss in der URL-Zeile als unsicher markiert.
Der Browser überprüft dabei nicht nur das Zertifikat für die Webseite selbst, sondern auch eventuelle Zwischenstellen in der Kette der Aussteller der Zertifikate. Davon nicht betroffen sind allerdings die Signaturen von Root-Zertifikaten, da TLS-Clients diesen anhand ihrer Identität vertrauen statt anhand der Signatur ihres Hashwertes, wie Google in der Ankündigung im September(öffnet im neuen Fenster) schrieb.
Seit 2004 ist bekannt , dass Kollisionsangriffe gegen SHA-1 prinzipiell möglich sind, auch wenn dies zurzeit wohl noch sehr teure Spezialhardware erfordert. Dennoch sollte der Algorithmus als potenziell unsicher angesehen und deshalb ersetzt werden. Eine entsprechende Empfehlung existiert im CA/Browser-Forum(öffnet im neuen Fenster) bereits seit 2011.
Doch trotz der jahrelangen Warnungen gibt es laut von Google gepflegten Statistiken immer noch Tausende Zertifikate sowie viele Zertifizierungsstellen, die auf SHA-1 als Algorithmus setzen. Dies will Google nun offenbar ändern, indem die Zertifikate als unsicher dargestellt und damit vermutlich von den Betreibern ausgetauscht werden. Vor eineinhalb Jahren hat Microsoft bereits angekündigt,(öffnet im neuen Fenster) ab 2017 die Unterstützung für SHA-1 einzustellen.



