Google-Browser: Chrome-Entwickler wollen User-Agent einfrieren und ersetzen

Der sogenannte User-Agent-String kann dazu genutzt werden, dass Webserver erkennen, mit welcher Art Client sie kommunizieren, um das Ausspielen von Inhalten anzupassen. Die Technik ist aber veraltet, enthält irreführende Angaben und kann für das Fingerprinting genutzt werden, also das Wiedererkennen einzelner Nutzer. Unter anderem deshalb wollen die Entwickler von Googles Chrome-Browser den User-Agent einfrieren und wohl langfristig ersetzen.
Das geht aus einer E-Mail von Chrome-Entwicklern hervor(öffnet im neuen Fenster) , in der sie ihre Pläne vorstellen. Zwar soll die Nutzung nicht völlig abgeschafft werden, aber eben auch nicht mehr weiterentwickelt werden, so dass die Technik langfristig an Bedeutung verlieren dürfte.
Als Alternative zu den legitimen Einsatzzwecken des User-Agents haben die Entwickler bereits im Herbst vergangenen Jahres die User Agent Client Hints(öffnet im neuen Fenster) (UA-CH) vorgeschlagen. Die UA-CH sollen wie der String bisher auch über HTTP-Request-Header sowie eine API zur Verfügung stehen.
Mit der neuen Technik sollen dann nur noch Informationen wie der Browser-Name, Versionsnummer, das Betriebssystem und die CPU-Architektur übermittelt werden. Bisher häufig vorhandene, aber eben nicht mehr wirklich sinnvolle Informationen wie Mozilla/5.0 , like Gecko oder like KHTML sollen dadurch komplett entfallen.
Die Chrome-Entwickler wollen die Änderungen bis Version 85 umsetzen, die Mitte September 2020 erscheinen soll. Prinzipiell unterstützt wird die Initiative darüber hinaus sowohl von den Firefox-Entwicklern(öffnet im neuen Fenster) wie auch von den Entwicklern des Edge-Browsers(öffnet im neuen Fenster) von Microsoft. Ebenso haben die Safari-Entwickler in der Vergangenheit damit experimentiert(öffnet im neuen Fenster) , den User-Agent einzufrieren. Aufgrund dieser breiten Unterstützung ist davon auszugehen, dass die bisherige Nutzung des User-Agents mittelfristig durch die Browser unterbunden werden wird.



