Google Books: Die Bibliotheken leben noch
Eine Million Downloads im Jahr und trotzdem volle Lesesäle: Das Projekt Google Books war sehr umstritten, weil es die Bestände von Bibliotheken weltweit scannt und digital verfügbar macht. Die Bayerische Staatsbibliothek hat aber nur Gutes darüber zu sagen und scannt sogar selbst fleißig mit.

Die gute Nachricht gleich zu Anfang: Das Abendland steht noch! Die Befürchtungen, dass das Projekt Google Books das Ende der Kultur bedeuten würde, haben sich als unbegründet erwiesen: Das zwischen Buchdeckel gespeicherte geistige Erbe ist nicht allein in den Händen eines US-Unternehmens, das sich auf Werke in englischer Sprache konzentriert, und es wird womöglich mehr als zuvor genutzt. "Unsere Lesesäle werden nach wie vor überrannt", sagt Klaus Ceynowa, Direktor der Bayerischen Staatsbibliothek, deren Buchbestand bereits zu rund einem Zehntel von Google gescannt wurde. Und die Bibiothek scannt sogar selbst.
- Google Books: Die Bibliotheken leben noch
- Google scannt
- Die Staatsbliothek scannt auch selbst
2004 kündigten die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin auf der Frankfurter Buchmesse an, die Bestände der großen Bibliotheken der Welt zu scannen und digitalisiert zur Verfügung zu stellen. Fast genauso lange streiten sich Verlage und Autoren mit Google um das Projekt Google Books und unterlagen zuletzt vor Gericht. Doch ungeachtet der juristischen Auseinandersetzungen hat Google nach eigenen Angaben bis jetzt 25 Millionen Bücher gescannt.
Bayerische Staatsbibliothek kooperiert mit Google
Eine der erste Bibliotheken in Europa, die mit Google in dem Projekt zusammengearbeitet hat, war die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) in München. Im Februar 2007 schloss sie mit Google ein entsprechendes Abkommen - als "erste kontinentaleuropäische Bibliothek", wie Ceynowa im Gespräch mit Golem.de betont. Etwa ein Jahr später begann die Digitalisierung der Bestände.
Google habe knapp eine Million Bücher gescannt, erzählt Ceynowa, rund 60 Millionen Seiten. Das entspreche etwa einem Zehntel des Gesamtbestandes der Bibliothek. Die Werke stammen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, genauer bis 1875, so dass der Schutz des Urheberrechts erloschen ist. Im vergangenen Jahr sei das Projekt "ziemlich sang- und klanglos" abgeschlossen worden.
Eine Million Downloads im Jahr
Ziel des Projekts war es, das auf Papier vorhandene Wissen digital verfügbar zu machen, damit Nutzer in aller Welt darauf zugreifen können. Das scheint gelungen: Die Digitalisate aus der BSB können über deren Online-Katalog gesucht, abgerufen und auf den eigenen Rechner geladen werden - als Bild, also die gescannten Seiten, oder als durchsuchbarer Text. Dieses Angebot werde reichlich genutzt: Die BSB verzeichne eine Million Downloads im Jahr, sagt der Direktor. Statistisch wird also jedes digitalisierte Buch einmal im Jahr abgerufen.
Den Datenbestand hostet die BSB selbst. "Es war uns wichtig, dass wir die komplette Verfügungsgewalt über die Digitalisate haben", sagt Ceynowa. Rund 700 Terabyte sind das zurzeit, die das Leibniz-Rechenzentrum in München für die BSB vorhält.
Zu Beginn des Projekts, erzählt Ceynowa, hätten Kritiker um die Bücher gefürchtet. Mancher wähnte, die BSB gebe alle ihre Bücher Google und das Unternehmen entführe sie auf Nimmerwiedersehen nach Mountain View. Andere glaubten, die Bücher würden aufgeschnitten, um sie zu scannen.
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Google scannt |
Immer, wenn ich einmal in/auf Google Books zu einem Thema ein Buch gesucht habe, wurden...
Also wenn du von PietSmietTV redest, dann hat die zuständige Behörde nur die Mahnung...
Wäre auch mein Vorschlag. In die Unibib seiner Wahl gehen und dort die Geräte besetzen...
jetzt tun wir mal bitte nicht so, als ob die bibliothek nicht schon immer ein ort zum...