Google: Android SDK vermeintlich proprietär
Entwickler behaupten, das Android SDK sei keine freie Software mehr. Das stimmt aber nur für die Binärdaten des SDK und gilt schon länger. Der Code ist weiter frei verfügbar.

FSFE-Mitglied Torsten Grote hat berichtet, dass das Android-SDK ab sofort proprietär sei und nicht mehr wie bisher freie Software. Seine Analyse beruht auf den Endbenutzerbestimmungen, denen vor dem Download zugestimmt werden muss. Grotes ursprüngliche Annahmen stimmen jedoch so nicht, was er auch in seinem Blog in einem Update klarstellt.
Er sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass die entsprechenden Bedingungen bereits seit langem vorhanden sind. Doch erst seit kurzem muss diesen Bedingungen vor dem Download explizit zugestimmt werden.
Eula nur für SDK-Binärdateien
Die von Grote betrachteten Bedingungen verbieten seiner Meinung nach, die Software zu jedem Zweck auszuführen, da das SDK nur nach Zustimmung der Bedingungen genutzt werden dürfe. Darüber hinaus verbieten einzelne Klauseln das Kopieren, Verändern oder auch die Weiterverbreitung der Software, wie der Replicant-Entwickler Paul Kocialkowski anmerkt. Das Replicant-Projekt erstellt eine komplett freie Version von Android.
Aber eben diese bemängelten Einschränkungen, die dazu führen, dass das SDK proprietär wäre, gelten zunächst aber für die heruntergeladenen Binärdateien, die Google für verschiedene Plattformen anbietet.
Quellcode weiter frei
Der Quellcode des SDK ist weiterhin via Git verfügbar und steht wie weite Teile von Android selbst unter der Apache-Lizenz. Ebenso enthalten einige Teile, die mit den Binärdaten des SDK gebündelt verteilt werden, Lizenzen für freie Software, etwa die Apache-, die BSD-Lizenz oder gar die GPL.
Dies geschieht unter anderem, weil Google nicht das alleinige Urheberrecht an diesen Teilen des SDK hält. Dieser Spezialfall wird auch in den beanstandeten Bedingungen abgedeckt. Denn die Endnutzervereinbarungen gelten nur, falls sie nicht einer dritten Lizenz widersprechen.
Freies Replicant-SDK
Wenn aber das gesamte SDK weiterhin freie Software sei, fragt sich Kocialkowski, was werde dann mit der Vereinbarung bezweckt, wonach die Binärdaten proprietär sind?
Die von Google gestellten Bedingungen sind trotz allem für das Replicant-Projekt völlig inakzeptabel. Deshalb stellt es ein eigenes freies SDK in Binärform bereit, das auf dem Code von Google basiert.
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Könnte sein, wäre da nicht der Umstand, dass der Typ gar kein Entwickler des Replicant...