Google: Android-Entwicklung vor radikalem Umbruch

Die Entwicklung von Googles Android-Betriebssystem steht vor einer bedeutenden Veränderung: Ab dem 31. März 2025 wird der US-amerikanische Technologiekonzern die Weiterentwicklung seines mobilen Betriebssystems ausschließlich intern organisieren und somit die bislang übliche Zweiteilung aus öffentlichen und internen Entwicklungszweigen beenden.
Dies bestätigte das zum Alphabet-Konzern gehörende Unternehmen der für gewöhnlich gut informierten Internetseite Android Authority(öffnet im neuen Fenster) . Demnach erfolgt die Arbeit an wesentlichen Systemkomponenten wie dem Bluetooth-Stack, dem Kernel sowie weiteren essenziellen Elementen von Android zukünftig ausschließlich in internen Entwicklungszweigen.
Als Hauptgrund für diese grundlegende Umstellung nennt Google vor allem die Minimierung von Konflikten beim Zusammenführen unterschiedlicher Code-Zweige. Bisher mussten Entwickler regelmäßig ihre Arbeit zwischen dem öffentlichen Android-Open-Source-Project-Zweig und dem internen Entwicklungsast abstimmen, was immer wieder zu zeitaufwendigen Abstimmungsschleifen führte.
Die künftige Bündelung aller Entwicklungsarbeiten innerhalb eines einzigen internen Zweiges soll diese Konflikte beseitigen und den Entwicklungsprozess insgesamt effizienter und zuverlässiger gestalten.
Google versichert: Android bleibt Open-Source-Projekt
Das Android Open Source Project (AOSP) wurde von Google ursprünglich eingeführt, um Entwicklern und Geräteherstellern Zugang zu einer stabilen und verlässlichen Version von Android zu ermöglichen, ohne sie mit internen, oft noch unfertigen Entwicklungsschritten zu konfrontieren. Durch die Trennung in öffentliche und interne Entwicklungszweige konnten Hersteller und Entwickler bisher mit einer einzigen, konsolidierten Android-Version arbeiten, ohne kontinuierlich unfertige Änderungen überwachen zu müssen.
Trotz der bevorstehenden Umstellung auf eine rein interne Entwicklungsstruktur versichert Google, dass der Quellcode weiterhin öffentlich bereitgestellt wird - allerdings gebündelt und erst nach Abschluss der jeweiligen Arbeiten. Das Unternehmen betont ausdrücklich, dass Android auch künftig ein Open-Source-Projekt bleibt. Die Veröffentlichung des Quellcodes erfolgt dabei allerdings nach Fertigstellung neuer Versionen oder Wartungs-Updates.
Nutzer von Android-Geräten dürften von diesen internen Anpassungen allerdings kaum etwas bemerken, da die Änderungen vor allem organisatorischer und technischer Natur sind und keine Auswirkungen auf die Funktionalität, Benutzeroberfläche oder Update-Versorgung ihrer Geräte haben werden. Der Gesamteffekt für die Endanwender wird laut Android Authority somit nicht wahrnehmbar sein.
Auch App-Entwickler sollen nicht betroffen sein, da sich die Änderungen ausschließlich auf die Entwicklung der Android-Plattform beziehen. Ebenso bleibt die Situation für Entwickler von Custom-ROMs unverändert, da diese in der Regel ohnehin nicht den allgemeinen Veröffentlichungszweig von AOSP nutzen.



