Google: Android 4.3 erhält OpenGL ES 3.0

Google hat Android in Version 4.3(öffnet im neuen Fenster) mit zahlreichen neuen Funktionen ausgestattet. OpenGL ES 3.0 soll das Rendering GPU-beschleunigter 3D-Grafik effizienter machen. Die Multiuser-Funktion ist ebenfalls ausgebaut worden. Damit lassen sich Benutzerinhalte einschränken. Außerdem wurde Bluetooth erweitert.

OpenGL ES 3.0 übernimmt Funktionen aus OpenGL 3.3 und 4.0, darunter Occlusion Queries, Transform Feedback, Instanced Rendering und die Unterstützung für vier und mehr Renderziele. Beispielsweise ermöglichen es die Occlusion Queries, festzustellen, ob Pixel durch andere verdeckt sind, so dass sie gegebenenfalls nicht berechnet werden müssen. Mit Instanced Rendering können mehrere Instanzen mit einem Aufruf gerendert werden. Zudem unterstützt OpenGL ES 3.0 standardmäßig die Texturkompression nach ETC2/EAC, damit nicht für jede Plattform andere Texturen bereitgehalten werden müssen. Zudem wurde die Schriftendarstellung nochmals verbessert. Außerdem erhält die Telefon-App eine Autocomplete-Funktion. Die Tastatur wurde weiter verbessert und mit Emoticons ausgestattet.

Passend dazu hat Google die Play-Games-App vorgestellt, die als Hub für Onlinespieler dienen soll. Dort können Ergebnisse geteilt und verglichen oder Mitspieler gesucht werden. Google hat die neue App auch mit Circles verknüpft. Dort können Nutzer in den Hangouts auch gemeinsam an Dokumenten arbeiten.
Eingeschränkte Profile
Android 4.3 ermöglicht mehr Kontrolle mit eingeschränkten Profilen für verschiedene Benutzer. Dadurch lassen sich Inhalte beschränken, etwa wenn Eltern ein Gerät mit ihren Kindern teilen wollen. Einzelne Apps lassen sich ebenso freischalten wie einzelne Levels. Selbst eine In-App-Kaufsperre gibt es, mit der kostenpflichtige Inhalte eines Spiels komplett ausgeblendet werden können. Mit den eingeschränkten Profilen kann jedem Anwender beispielsweise ein eigener abgetrennter Speicherplatz zugewiesen werden. Das erledigt der Besitzer des Tablets, der als Administrator fungiert. Dieser kann in den Profileinstellungen auch festlegen, ob weitere Nutzer über Apps auf seine Kontoinformationen zugreifen können. Dafür müssen Apps aber angepasst werden.
Bluetooth und Multimedia
Zudem erhält Android 4.3 Bluetooth AVRCP 1.3 (Audio Video Remote Control Profile), mit dem über Bluetooth angeschlossene Geräte ferngesteuert werden können. Ebenfalls enthalten ist Bluetooth 4.0 Low Energy, mit dem Sensoren oder Uhren angesteuert werden können, die einen niedrigen Energieverbrauch haben. Auf Mehrkern-CPUs kann Android 4.3 Mulithreading nutzen.
Außerdem soll die Standorterkennung präziser und der Energieverbrauch bei aktivem WLAN-Modul gesenkt worden sein, wenn es nur für eine Standortbestimmung benötigt wird. Neue DRM-APIs für Videoinhalte sorgen dafür, dass beispielsweise Inhalte von Netflix dort laufen. Zusätzlich erhält Android 4.3 einen VP8-Encoder. Neben dem in Android 4.2 hinzugefügten Demuxer-API kommt jetzt noch ein Muxer-API hinzu.
Mehr Enterprise-Sicherheit
Für den Enterprise-Einsatz erhält Android 4.3 ebenfalls zahlreiche zusätzliche Funktionen, darunter die Kernel-Erweiterung SELinux, die dem Nutzer ermöglicht, Zugriffskontrollen auf Ressourcen mit festgelegten Regeln zu erstellen. Diese Mandatory Access Controls (MAC) genannten Regeln blockieren ein Programm, wenn es eine nicht erlaubte Aktion ausführen will. SELinux soll auch in Cyanogenmod umgesetzt werden .
Zudem lässt sich WLAN mit WPA2 Enterprise Acess Points nutzen. Das Key-Chain-API erhält eine Methode, mit der Apps verifizieren können, dass systemweite Schlüssel an Hardware gebunden sind. Diese Schlüssel lassen sich so speichern, dass sie sich auch auf einem gerooteten Gerät oder im Falle eines kompromittierten Kernels nicht auslesen lassen. Gleichzeitig hat Google seinem mobilen Betriebssystem einen Keystore Provider samt API hinzugefügt, mit dem einzelne Applikationen exklusive Schlüssel erstellen können.
Entwicklerwerkzeuge
Für Entwickler wurde Systrace erweitert. Damit lassen sich mehr Informationen zur Leistung von Apps analysieren, darunter Daten von Kernel-Modulen und der DalvikVM. Mit neue Trace-APIs lassen sich bestimmte Codeteile markieren und über Systrace in Protokolldateien schreiben. Außerdem lassen sich die fps von Apps in einem GPU-Profiler anzeigen, der in den Entwickleroptionen integriert wurde.
Neue Funktionen für Apps
Apps können auf die Systeminformationen zugreifen und sie selbst über Bluetooth an externe Geräte versenden. Der Anwender kann diese Funktion aber selbst in den Einstellungen ein- und ausschalten. Darüber hinaus können Apps bei der Rotation auf drei verschiedene Animationstypen zugreifen oder die Position des Bildschirms bei der Rotation festlegen.
Das Update soll bereits ab heute, dem 24. Juli 2013, für das Nexus 10, das Nexus 7, das Nexus 4 und das Galaxy Nexus verteilt werden. Ältere Nexus-Geräte erhalten das Update nicht.



