Gollum im Test: Die anderen Seiten von Mittelerde
Arme, arme Kreatur! In Gollum lernen wir, was dem einstigen Ringträger abseits von Filmen und Büchern so alles in Mittelerde passiert ist.

Es gibt nicht viele Figuren aus Fantasyromanen und -filmen, die sich so wenig als Hauptfigur für ein Computerspiel eignen wie Gollum. Ohne den einen Ring am Finger hat er keine Spezialfähigkeiten, er ist nicht stark und kann kaum kämpfen – und Waffen oder sonstige Ausrüstung trägt er auch nicht.
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Trotzdem hat das Hamburger Entwicklerstudio Daedalic Entertainment sich entschieden, aus der Kreatur aus J. R. R. Tolkiens Klassiker in Der Herr der Ringe: Gollum so etwas wie einen Helden zu machen. Wir steuern Gollum – dessen "gute" Seite bekanntlich den Namen Sméagol trägt – durch eine 15 bis 20 Stunden lange Kampagne.
Darin müssen wir unterirdische Höhlen nach Toten absuchen, Minen in die Luft jagen und rechtzeitig vor den austretenden giftigen Dämpfen flüchten sowie über ausgeklügelt konstruierte Plattformen springen, um in Sicherheit zu kommen.
Die Rahmenhandlung spielt ungefähr zur gleichen Zeit wie der Anfang von Die Gefährten. Bilbo Beutlin wird mehrfach genannt, Gandalf treffen wir sogar gleich am Anfang. Irgendwelche Rettungsaktionen oder sonstige Heldentaten gibt es nicht, stattdessen verfolgen wir einen Teil des Lebenswegs von Gollum inklusive seiner Gefangenschaft in den Verliesen von Barad-dûr.
Wir steuern die Kreatur aus der Schulterperspektive, die wichtigsten Fähigkeiten sind Springen und Klettern. Wir können uns als Gollum an Felswänden und sonstigen Gegenständen festkrallen und dann zum Ziel kraxeln. An besonders markierten Stellen ist sogar so etwas wie ein Wallrun möglich.
Außerdem können wir sehr gelegentlich und nur an dafür vorgesehenen Stellen vollständig in Schatten eintauchen, um an Feinden vorbei zu gelangen. Die können wir außerdem manchmal durch den Wurf von Steinen ablenken und ihnen noch seltener das Genick brechen.
Den Großteil der Zeit hoppeln wir mit Gollum durch düstere Umgebungen, um klar vorgegebene Aufgaben zu erledigen. Bei der schon angesprochenen Suche nach sterblichen Überresten müssen wir uns etwa in Höhlen zurechtfinden, die richtigen Leitern hoch- und runterklettern und aufpassen, dass wir keine Abzweigung übersehen.
Anspruchsvoller sind einige Abschnitte mit Sprung- und Kletterpassagen. Dabei geht es ebenfalls darum, nicht die Orientierung zu verlieren, sowie um Geschicklichkeit und Reflexe. Beispielsweise müssen wir uns als Gollum an riesige Zahnräder hängen, um zu einem höheren Stockwerk zu gelangen. Hier sorgt immer wieder die hakelige, hin- und herspringende Kamera für Probleme.
Wenn wir in die Tiefe fallen, heißt es Game Over und wir müssen den letzten Spielstand laden. Die Checkpoints sind sehr fair angelegt und die Ladezeiten kurz. Ein bisschen hilft eine Spezialansicht von Gollum, die oft (aber nicht immer) die einzuschlagende Richtung markiert und Extras hervorhebt. Es gibt nur eine Schwierigkeitsstufe.
Das Spiel Gollum greift den Stil von Filmen oder TV-Serien nicht auf, Orks und Zauberer ebenso wie Elben haben einen sehr eigenen Look verpasst bekommen. Wir finden: leider, denn die Orks – mit denen wir viel zu tun haben – wirken dafür, dass sie ein riesiges Sklavenlager betreiben, fast schon freundlich und sehen wenig furchteinflößend aus.
Lediglich Gollum selbst sieht halbwegs wie sein Gegenstück in den Filmen von Peter Jackson aus, wenn auch mit etwas eckigerem Schädel und mit ein paar Haaren. Auch sein deutscher Sprecher orientiert sich sehr am bekannten Vorbild, wenn er schmeichelt, wütet oder fleht.
Anfangs fanden wir es irritierend, den ähnlichen Sprechstil mit anderer Stimme zu hören. Nach etwa einer Stunde hatten wir uns aber daran gewöhnt. Inzwischen finden wir, dass die Sprachausgabe richtig gut geworden ist – und sind gespannt, wie wir nun Gollum im Film neu wahrnehmen.
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Der Herr der Ringe: Gollum - Verfügbarkeit und Fazit |
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Die Grafik ist mäßig und hat sogar um vereinfacht zu sein einen ziemlichen Comiclook...
Golem ist schon sehr seltsamen mit ihren "Tests". Alle anderen berichten von massiven...
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