Goat Simulator: Ziege erobert Welt

Mehr als sieben Millionen US-Dollar Umsatz hat der Goat Simulator dem Entwicklerstudio Coffee Stain mittlerweile eingebracht, demnächst sollen Ableger für mobile Plattformen folgen. Die Macher finden, dass kreatives Chaos tierisch wichtig ist.

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Artwork des Goat Simulators
Artwork des Goat Simulators (Bild: Coffee Stain Studios)

Eine Ziege hat den Durchbruch gebracht: Das schwedische Entwicklerstudio Coffee Stain hat auf der GDC Europe in einem Vortrag berichtet, wie der Millionenerfolg Goat Simulator entstanden ist - und warum kreative Freiheit mit einer ordentlichen Portion Chaos manchmal so wichtig ist. "Wir haben den Mitgliedern des Teams ausdrücklich erlaubt, das einzubauen, was sie wollten", berichtet Projektleiter Armin Ibrisagic. Es habe keine echte Planung gegeben, aber gerade das habe dazu geführt, dass der Goat Simulator mit seinem anarchischen Charme ein Millionenerfolg geworden sei.

Mittlerweile hat Coffee Stain von der PC-Fassung des Spiels rund eine Million Exemplare verkauft und einen Umsatz von sieben Millionen US-Dollar erzielt - mehr als mit Sanctum 1 und 2 zusammen, den beiden ersten und eher ernsten Spielen des Studios. Demnächst wird eine Umsetzung für iOS und Android erscheinen, und auch auf der Xbox One soll die Ziege simuliert werden. Mit den Einnahmen will Coffee Stain ein neues, größeres Projekt finanzieren.

Angefangen habe alles mit einem Video im Internet, in dem eine wildgewordene Ziege irgendwo auf der Welt einen Mann über einen Parkplatz jage. Das Team habe eigentlich gerade am Brainstorming für ein weiteres ernsthaftes Projekt gearbeitet, dann aber einfach aus Spaß eine Ziege animiert und damit herumexperimentiert. Das Basismodell des Tieres habe er online gekauft, erinnert sich Ibrisagic. Es habe eigentlich 20 US-Dollar gekostet - aber er habe Glück gehabt und 75 Prozent Rabatt bekommen.

Eine erste Version des damals noch namenlosen Titels sollte ein extrem herausforderndes Geschicklichkeitsspiel mit bewusst kryptischen Tastatureingaben sein. Später dachte das Team eine Zeitlang über eine Art Skateboard-Ziegen-Sportspiel nach. Erst danach habe man allmählich das dann endgültige Konzept umgesetzt.

Selbst dann habe Coffee Stain aber nicht vorgehabt, den Goat Simulator wirklich zu veröffentlichen. Erst als die Abrufzahlen von Videos mit der meckernden Hauptfigur in die Höhe geschossen seien, habe das Studio seine Meinung geändert. Den endgültigen Entschluss habe eine Anfrage bei Steam gebracht.

Witzelei von Valve

Auf die vorsichtige Nachfrage, ob auf dem Onlineportal so etwas wie der Goat Simulator überhaupt verkauft werden könne, habe Valve mit einem freundlich gemeinten Scherz geantwortet: Einer der Kollegen laufe seit Tagen in einem Ziegenkostüm herum, und sie sollten ihr Programm einfach veröffentlichen. Ab diesem Moment habe jeder Angestellte nur noch am Goat Simulator gearbeitet.

Bei vielen Spielern sei das Programm gut angekommen, die Presse habe entweder sehr positive oder sehr negative Wertungen gegeben. Was die Entwickler störe, seien die Massen an billigen und oft unspielbaren Klonen, die in App Stores verfügbar seien, teils unter fast identischen Namen - auch deshalb möchte Coffee Stain demnächst das Original selbst anbieten.

Derzeit arbeitet das Studio an einem Update auf Version 1.2, das auch inhaltliche Neuerungen bieten soll. Pläne für eine Fortsetzung hätten sie nicht, sagte Armin Ibrisagic. "Wir machen das, was uns selbst Spaß bringt - irgendwie funktioniert das für uns gut".

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