Glasfaserring: Tele Columbus kauft 82-Kilometer-Rohrsystem unter Berlin
Der Kabelnetzbetreiber braucht für die Versorgung der Haushalte einen weiteren Glasfaser-Backbone. Docsis 3.1 reicht nicht aus.

Tele Columbus, der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands, hat in Berlin ein 82 Kilometer langes unterirdisches Rohrsystem gekauft. Wie das Unternehmen am 10. Januar 2022 bekanntgab, will Tele Columbus darin "zeitnah einen weiteren Glasfaserring" für die Stadt aufbauen.
Erworben hat Tele Columbus die Kabelkanäle von Cito Networks aus Berlin, sagte Unternehmenssprecher Sebastian Artymiak Golem.de auf Anfrage. Cito Networks habe das Rohrsystem nicht voll genutzt, das Tele Columbus nun komplett ausbauen werde.
Dies sei nötig, um die "exponentiell steigenden Datenmengen transportieren zu können", erklärte Tele Columbus. Der Ring sei nach den Angaben mit Speedpipes bestückt, die ein Einblasen von mehreren tausend Fasern ermöglichen. Der Verlauf ähnelt dem der Berliner Ringbahn und an über 650 Schächten seien Ein- und Austrittspunkte möglich.
Tele Columbus: Docsis 3.1 in Berlin seit 2019
Tele Columbus hatte im August 2019 den Ausbau mit Docsis 3.1 in Berlin angekündigt. Dort hat der Netzbetreiber nach aktuellen Angaben eine Million Haushalte mit Gigabit-Zugängen angeschlossen. Danach hatte Tele Columbus den Docsis-3.1-Ausbau - offenbar aus Geldnot - kaum weiter vorangetrieben. Am 7. Dezember 2021 wurde endlich angekündigt, den überwiegenden Teil der rund 2,4 Millionen durch die Marke Pÿur versorgten Haushalte auf Gigabitbandbreiten auszubauen. In der ersten Welle wurden die Netze in Flensburg, Offenbach und Frankfurt am Main sowie Aschersleben und Naumburg in Sachsen-Anhalt aufgerüstet. Auf Plakaten wurde der späte Start des bundesweiten Docsis-3.1-Ausbaus mit den Worten "Endlich für Euch" verkündet.
Tele Columbus hatte erst im Dezember die Inbetriebnahme zweier neue Glasfaserringe bekannt gegeben, die Netzstandorte in vier Bundesländern auf einer Strecke von rund 1.400 Kilometern miteinander verbinden sollen. Damit werden rund 480.000 Haushalte, ein Großteil davon in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, an den Backbone von Tele Columbus angebunden. Die neuen Strecken waren hier nur angemietet.
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Es ist aber doch der vorherige Abschnitt, und nicht der nachfolgende. Deshalb irgendwo...
Und wenn man unbedingt privatisieren will, hätte man das zumindest an Auflagen koppeln...