Glasfaserausbau: Vodafone muss Koaxialkabel mit Glasfaser ersetzen
Vodafone wird in einigen Wochen eine Milliarden-Euro-Partnerschaft bekanntgeben. Es geht aber nicht um Neubau, sondern ums Überbauen von TV-Kabel.

Der britische Netzbetreiber Vodafone will noch im Sommer eine Partnerschaft zur Finanzierung des Glasfaserausbaus in Deutschland abschließen. Das hat das Handelsblatt von mehreren Quellen aus Branchen- und Finanzkreisen erfahren. Anders als bei den Glasfaserausbauprojekten der Konkurrenz geht es Vodafone offenbar zunächst darum, bestehende Fernsehkabel durch Glasfaser zu ersetzen.
Eine Anfrage des Handelsblatts zu dem Thema ließ ein Sprecher unbeantwortet. Die Konzernführung versucht so offenbar, den Rückstand zu Konkurrenten wie der Deutschen Telekom aufzuholen, die ähnliche Projekte bereits umgesetzt haben.
Den Informationen zufolge will Vodafone ein Gemeinschaftsunternehmen für den Ausbau gründen und dafür rund zwei Milliarden Euro Eigenkapital bei Investoren einsammeln. Die Frist für unverbindliche Gebote von Interessenten liege noch in dieser Woche, bindende Offerten müssen in rund sechs Wochen abgegeben sein. Spätestens Ende August solle ein Abschluss verkündet werden.
Docsis 3.1 reicht nicht aus
Weit mehr als hundert Haushalte teilen sich im Vodafone-Kabelnetz mitunter einen Node. Der Ausbau mit dem Kabelnetzstandard Docsis 3.1 reicht offenbar nicht aus, um mehr Kapazität für die Kunden zu liefern. Zudem schafft Vodafone laut Brancheninsidern es nicht, die Technik für den virtuellen Nodesplit zu stabilisieren, wie Golem.de berichtete. Cluster werden deshalb regional mit Glasfaser überbaut, weil das schneller geht. Vodafone setzt ausschließlich Remote-Phy-Technik ein und nicht Remote Macphy.
Nachdem Vodafone Deutschland mehrfach erklärt hatte, man wolle neben Mobilfunk auch stark in eigenständige Glasfasernetze bis hin zum Kunden investieren, änderte sich im November 2020 die Strategie. Laut einer internen E-Mail des Managements werden "keine neuen Gewerbegebiete in unsere Vorvermarktung" aufgenommen.
Beim Erschließen von Wohngebieten werde man nur noch "äußerst selektiv vorgehen", hieß es weiter. Man wolle nur noch "jene Projekte angehen", die "auch in der Erweiterung und Aufrüstung" des bundesweiten Kabelnetzes helfen. Alle vereinbarten Glasfaserprojekte, bei denen bundesweit 23.000 Unternehmen und 150.000 Haushalte angeschlossen werden sollen, würden jedoch abgeschlossen.
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Ich kann hier keine Links posten (zu wenig Beitraege bisher). Mal sehen, ob meine email...
Klar. Ich dachte nur ich erwähn's weil im Stil von "Im Gegensatz dazu, wie Strom flie...
Und dann kann ich auf diesen Sch... gerne verzichten