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Glasfaser: Telekom hält nichts vom 0-Euro-Internet von Giga Fiber

Nach rund einem Jahr kommen dann höhere Kosten auf die Kunden zu, gab Tim Höttges zu Giga Fiber zu bedenken. Doch die Telekom will den Konkurrenten beobachten.
/ Achim Sawall
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Werbung von Giga Fiber für das neue Angebot (Bild: Giga Fiber /Screenshot: Golem.de)
Werbung von Giga Fiber für das neue Angebot Bild: Giga Fiber /Screenshot: Golem.de

Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges hat sich sehr kritisch zu dem neuen Angebot für einen 0-Euro-Glasfaseranschluss durch Giga Fiber geäußert. "Es gibt immer wieder Promotionen im Markt, um Kunden anzulocken. Am Ende des Tages müssen die sich natürlich refinanzieren. Dann kommen nach sechs oder 12 Monaten höhere Rechnungen auf den Kunden zu" , sagte Höttges am 9. November 2023 nach Bekanntgabe der Quartalszahlen der Telekom in der Fragerunde mit Journalisten.

Giga Fiber will ein eigenes Glasfasernetz mit 0-Euro-Zugang bei einer Datenrate von 250 MBit/s errichten. "Wir schenken dir das Internet" , verspricht das neue Unternehmen, das bisher aber weder einen Kunden noch einen Meter Netz hat. Monatlich wiederkehrende Zahlungen müssen die Kunden über Telecash abwickeln, das zum Zahlungsabwickler First Data aus den USA gehört.

Nach eigenen Aussagen wird ein eigenes Glasfasernetz entlang des Schienennetzes der Deutschen Bahn errichtet. "Dafür verlegen wir ein komplett neues Netz. Wir verlegen es von da bis in die Häuser und Unternehmen" , wird in einem Werbevideo behauptet. An anderer Stelle wird jedoch erklärt: "Die Giga Fiber baut in erster Linie in Partnerschaft mit anderen Netzbetreibern aus, verfügt aber selbst auch über eigene Baukapazitäten."

Höttges: Infrastruktur muss zurückverdient werden

Laut Höttges kann "ein kostenloses Angebot für Anschlüsse, die momentan aufgrund der Inflation teurer geworden sind" , ökonomisch einfach nicht funktionieren "und ist damit nicht nachhaltig. Die Infrastruktur muss zurückverdient werden." .

Dennoch will der größte deutsche Netzbetreiber das Thema offenbar weiter beobachten: "Das sind Promotionen, da muss man natürlich sehen, wie erfolgreich die sind" , erklärte Höttges.


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