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Glasfaser: "Die Telekom macht das aber einfach"

Der Großinvestor Bundesrepublik sieht sich von der Telekom -Führung übergangen. Maik Außendorf (Grüne) übt scharfe Kritik.
/ Achim Sawall
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Maik Außendorf von den Grünen (links im Bild) und Reinhard Brandl (CSU) am 19. Oktober 2023 bei Buglas in Berlin (Bild: Achim Sawall/Golem.de)
Maik Außendorf von den Grünen (links im Bild) und Reinhard Brandl (CSU) am 19. Oktober 2023 bei Buglas in Berlin Bild: Achim Sawall/Golem.de

Die Deutsche Telekom verstößt mit dem Überbau bestehender Netze gegen die Breitbandziele der Bundesregierung. Das erklärte Maik Außendorf, digitalpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, am 19. Oktober 2023 auf dem Buglas-Jahreskongress in Berlin(öffnet im neuen Fenster) . "Wenn der Großinvestor strategische Ziele definiert, in dem Fall für den Glasfaserausbau, dann wird man sich hüten, massiv gegen die Strategie zu arbeiten. Die Telekom macht das aber einfach."

Aktuell liegt der Bundesbestand bei 30,5 Prozent der Telekom-Aktien(öffnet im neuen Fenster) , wovon 16,6 Prozent von der KfW gehalten werden. Damit ist die Bundesrepublik Deutschland der größte Aktionär der Telekom

Das Infrastrukturziel der Bundesregierung lautet flächendeckende Glasfasernetze bis zum Jahr 2030. Ein Doppelausbau von Glasfasernetzen oder die bloße Ankündigung durch die Telekom könnte ein großes Problem darstellen. Das ergab zuletzt das am 17. Oktober 2023 vorgelegte Gutachten von WIK-Consult , das vom Bundesdigitalministerium beauftragte wurde.

Der Infrastrukturwettbewerb sei und bleibe der Motor für den Glasfaserausbau, das zeigten viele andere Länder wie etwa Spanien, hielt die Telekom dagegen.

Bayern diesmal mit der meisten Glasfaserförderung

Bayern kritisierte in dieser Woche , dass viele Gemeinden wieder keine Förderung der Bundesregierung für den Glasfaserausbau erhalten würden.

Dazu stellte der FDP-Digitalexperte Maximilian Funke-Kaiser am 19. Oktober klar: "Bayern ist das Bundesland, dass am meisten Geld bekommt im geförderten Ausbau, nämlich 450 Millionen Euro."

Jens Zimmermann, digitalpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sagte, man könne "vieles an der Bundesregierung kritisieren, nicht aber die Breitbandförderung. Im kommenden Jahr werden wir 20 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau gesteckt haben, da ist vieles noch nicht abgerufen." Im kommenden Jahr gebe es wieder 3 Milliarden Euro Förderung und das werde auch 2025 zur Verfügung stehen, kündigte er an.


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