Glasfaser und XGS-PON: Telekom will in Berlin fast alle Haushalte allein versorgen

Die Deutsche Telekom hat in Berlin 500.000 Haushalte und Unternehmen mit FTTH versorgt. Das gab der größte deutsche Netzbetreiber am 20. März 2024 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Die Bautrupps der Telekom seien in mehr als 60 Ausbaugebieten in den Berliner Bezirken aktiv.
370 Neubauprojekte und rund 30 Gewerbegebiete wurden mit Glasfaser-Anschlüssen ausgestattet. Die Telekom hat dafür nach eigenen Aussagen seit 2021 mehr als 1.500 Kilometer Glasfaserkabel auf dem Gebiet der Bundeshauptstadt neu verlegt.
"Im Jahr 2028 sollen alle Berlinerinnen und Berliner, jedes Unternehmen und jedes unserer mehr als 5.000 Start-ups Zugang zum Glasfasernetz haben" , sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Die Telekom leiste hier einen wichtigen Beitrag. Die Bundesregierung hat das Ziel, einer flächendeckenden Glasfaserversorgung bis Ende 2030. Damit setzt Giffey das Ziel für Berlin zwei Jahre früher .
Laut Angaben des Branchenverbands Breko vom August 2023 belegt Berlin beim Glasfaserausbau bundesweit den letzten Platz. Mit Stand Juni 2023 sei damit "eine Abdeckung von 19,77 Prozent erreicht" gewesen.
Bis 2030 will Telekom zwei Millionen Glasfaser-Anschlüsse in Berlin
Bis Ende 2024 will die Telekom berlinweit über 180.000 weitere Glasfaser-Anschlüsse realisieren. Schwerpunkte des Ausbaus liegen in diesem Jahr in den Bezirken Lichtenberg (36.400 Anschlüsse), Pankow (34.400), Treptow-Köpenick (27.600) und Reinickendorf (16.200). Weitere Ausbaugebiete in den nächsten Monaten sind in Schöneberg, Dahlem, Lichterfelde, Wedding, Marzahn, Tempelhof, Prenzlauer Berg, Steglitz und Hellersdorf geplant.
Im Jahr 2025 will die Telekom die Ausbaugeschwindigkeit bei der Glasfaser in der Hauptstadt nicht weiter erhöhen. Zwischenziel bis Ende 2026 sei es, die Eine-Million-Marke zu erreichen. Bis 2030 will das Unternehmen zwei Millionen Glasfaseranschlüsse in Berlin bauen. Berlin hat 2,2 Millionen Haushalte und Betriebe.
Wie bereits im Dezember 2023 angekündigt, wird Berlin auch Pilotstadt für XGS-PON Technik . Mit dem Standard XGS-PON werden symmetrische 10 GBit/s unterstützt. Bei der Abkürzung XGS-PON steht das X für die Zahl 10 und das S für symmetrisch. Der Vorläufer XG-PON bot nicht-symmetrische 10 GBit/s im Download und im Upload 2,5 GBit/s.
Die Telekom bietet damit 2 GBit/s im Download und 1 GBit/s im Upload. Bis Ende 2024 können bis zu 100.000 Haushalte den neuen Tarif MagentaZuhause 2000 buchen. Im ersten Schritt könnten Anschlüsse in Ortsteilen der Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Lichtenberg-Hohenschönhausen das Testangebot nutzen. In den nächsten Monaten folgen weitere Pilotgebiete in den Ortsteilen Köpenick, Pankow und Friedrichshain.
Der monatliche Grundpreis beträgt 139,95 Euro. Beinhaltet ist eine Telefonie-Flatrate in alle deutschen Netze. Die Vertragslaufzeit beträgt 24 Monate. Bisher bietet die Telekom 1 GBit/s im Download und 200 MBit/s im Upload für 79,95 Euro in ihrem leistungsfähigsten Tarif für private Endkunden. In dem Bereich gibt es bisher keine Neukundenrabatte.
Der Ausbau in Berlin kann nicht ohne Überbau erfolgen, denn auch Vodafone Deutschland will in Berlin bis zu 900.000 Glasfaseranschlüsse schaffen und dafür 1 Milliarde Euro investieren. OXG Glasfaser, ein Gemeinschaftsunternehmen von Vodafone und dem Netzbetreiber Altice, wird den Ausbau durchführen.
Aktuell erfolgt der Glasfaserausbau in Berlin auch durch die Unternehmen Colt Technology Services, Deutsche Giganetz, DNS:Net, Globalconnect, Tele Columbus, 1&1 Versatel und Vattenfall Eurofiber.



