Bedenken wegen Wasserproblematik blieben bestehen
Die Gegner von Fabrik und Elektroautos hatten wenig Hoffnung, mit ihren Hunderten von Einwendungen den Bau noch stoppen zu können. Mehr als eine Woche lang brachten sie teilweise lautstark ihre Kritik vor. Dies galt vor allem bei der Frage, ob durch die neue Ansiedlung die Wasserversorgung in der Region Grünheide gefährdet werden könnte.
Diese Bedenken haben Tesla und die Landesregierung bei den Fabrikgegnern bis zuletzt nicht ausräumen können. Dazu hat auch die zum Teil arrogante Art beigetragen, mit der Musk die Kritik bei seinen regelmäßigen Besuchen auf der Baustelle beiseite wischen wollte. So sagte Musk bei einem Treffen mit dem damaligen Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) im August 2021: "Hier ist überall Wasser." Die Sorgen der Anwohner seien "lächerlich".
Gewässerreich aber wasserarm
Eine Einschätzung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) widerspricht allerdings dem Eindruck von Musk. "Die Region Berlin-Brandenburg ist bedingt durch die eiszeitliche Landschaftsformung zwar gewässerreich, aber gleichzeitig sehr wasserarm", hieß es in einer Veröffentlichung vom 19. August 2021.
"Sowohl für die Ökosysteme selbst als auch die verschiedenen Nutzungen steht daher verhältnismäßig wenig Wasser zur Verfügung. Der Nutzungsdruck ist im Einzugsgebiet der Spree bereits jetzt vergleichsweise hoch." Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) weist für viele Teile Brandenburgs in tieferen Bodenschichten von 1,8 m weiterhin eine "außergewöhnliche Dürre" aus.
Wasserverbrauch deutlich reduziert
Zweifellos hat Tesla versucht, den geplanten Wasserverbrauch deutlich zu senken. Dieser sollte ursprünglich bei bis zu 3,3 Millionen Kubikmetern pro Jahr liegen. Die Prognose wurde später auf rund 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr gesenkt. Nach Ansicht der Landesregierung in Potsdam ist dadurch die Wasserversorgung nicht gefährdet.
Als im Frühjahr 2021 immer noch keine Genehmigung vorlag, wurde Tesla langsam ungehalten. Es sei "besonders irritierend", dass es 16 Monate nach dem Antrag noch keinen Zeitplan für die Erteilung einer endgültigen Genehmigung gebe. Das "eklatanteste Problem" sei, dass in aktuellen Verfahren und Gesetzen Projekte, die den Klimawandel bekämpften und solche, die ihn beschleunigten, gleich behandelt würden.
Doch nicht nur die Kritiker und deutsche Vorschriften, auch Tesla selbst hat das Genehmigungsverfahren verzögert.
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Gigafactory Berlin: Schneller Bau, langwierige Genehmigung | Neuer Bauantrag wegen Batteriefabrik |
Ich hatte sogar recht, es gibt schon genauere Regeln, viel sinnvoller als pauschale 10H...
Weil es sonst bedeuten würde, dass bereits errichtete Anlagen regelmäßig abgerissen...
Hat auch jeder. Aber dann muss man eben auch deutlich mehr Geld haben und investieren...
Für Bauherren, gerade im gewerblichen Bereich ergibt sich ja eigentlich nur selten ein...