Gigafactory Berlin: Eon soll Tesla-Fabrik ans Stromnetz anschließen
Welchen Stromlieferanten Tesla für die Gigafactory in Grünheide auswählt, ist noch offen.

Der Energiekonzern Eon soll die in Grünheide geplante Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla ans Stromnetz anschließen. Die Fabrik solle über das Mittelspannungsnetz der Eon-Tocher Edis versorgt werden, sagte Eon-Sprecher Markus Nitschke am Donnerstag. Die Fabrik werde einen Leistungsbedarf von etwas mehr als 100 Megawatt haben. Das entspreche dem Leistungsbedarf einer Großstadt wie Chemnitz. Der regionale Energiedienstleister Edis gehört zu zwei Dritteln Eon und zu einem Drittel Kommunen aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Nitschke sagte auf Anfrage von Golem.de, dass noch nicht feststehe, welchen Stromlieferanten Tesla auswählen werde. Die Brandenburger Landesregierung hat für die Ansiedlung auch mit dem Hinweis auf die hohe Produktion erneuerbarer Energien in dem Land geworben. Tesla-Chef Elon Musk will die Gigafabrik im US-Bundesstaat Nevada komplett mit Solarstrom versorgen.
Kein Zeitverzug durch Corona erwartet
In der Umweltverträglichkeitsprüfung (PDF) für die Fabrik heißt es zum Strombedarf: "Es ist geplant, elektrische Energie mit einer Leistung von 109 MW einzusetzen. Der Einsatz von elektrischer Energie ist zur Versorgung und Steuerung der Produktion sowie für die technische Gebäudeausrüstung (Beleuchtung etc.) wie auch die Versorgung aller Elektrogeräte notwendig. Zusätzlich wird elektrische Energie zur Herstellung von Druckluft und Kälte für den Produktionsprozess benötigt." Tesla will ab 2021 in Grünheide nahe Berlin in seiner ersten Fabrik in Europa rund 500.000 Elektroautos im Jahr bauen.
Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen hatte am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz des Versorgers gesagt, Tesla habe Eon "den Auftrag gegeben, die pünktliche Energieversorgung für ihre europäische Gigafabrik in der Nähe Berlins zu realisieren". Eon habe dafür eine Zeitvorgabe von 18 Monaten. "Das werden wir trotz Corona schaffen", hatte Teyssen hinzugefügt.
Genehmigungsverfahren läuft noch
Laut Nitschke stehen die Planungen allerdings noch unter dem Vorbehalt, dass die Fabrik überhaupt die erforderlichen Genehmigungen erhält. Bis Ablauf der Einspruchsfrist am 5. März 2020 waren rund 360 Einwendungen gegen die Fabrik eingegangen. Das Landesamt für Umwelt hatte am 9. März 2020 über die zweite Zulassung des vorzeitigen Baubeginns nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz für die Fabrik entschieden. Das Unternehmen kann demnach den Oberboden auf rund 92 Hektar gerodetem Gelände abtragen und das Gelände einebnen. Dabei muss Tesla laut Brandenburger Umweltministerium darauf achten, dass es sich um ein Wasserschutzgebiet handelt. Bäume mit Fledermäusen bleiben erstmal stehen, bis die Tiere ihr Winterquartier verlassen haben. Flächen mit Nestern von Waldameisen sind tabu, bis die Tiere umgesiedelt worden sind.
Trotz der Corona-Krise rechnet Tesla weiter damit, den ambitionierten Zeitplan für den Bau der Fabrik einhalten zu können. Eine für den 18. März 2020 geplante öffentliche Erörterung über die Einwände gegen das Projekt hatte jedoch verschoben werden müssen. Die Verschiebung des Termins habe keine Bedeutung für das Genehmigungsverfahren, sagte der Grünheider Bürgermeister Arne Christiani (parteilos).
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Die PB Raffinerie in Gelsenkirchen scholven. An der nordseite sieht man das da eine...
Wir haben ein gemeinsames netzt dessen teile je nach Bundesland von unterschiedlichen...
Wieso kann man sich das nicht vorstellen ? Die bezahlen viel Geld dafür. Also...