Gigafactory bei Berlin: Tesla-Kritiker protestieren erneut

Wenige Tage nach der Räumung des Tesla-Protestcamps haben Gegner der Elektroautofabrik in Grünheide bei Berlin erneut ihre Kritik geäußert.
Das Bündnis mit dem Titel Tesla den Hahn abdrehen organisierte einen sogenannten Waldspaziergang mit der Linken-Europaabgeordneten Carola Rackete gegen die Erweiterung der einzigen Tesla-Fabrik in Europa. Nach Beobachtung eines dpa-Reporters blieb dabei alles ruhig.
Eine Polizeisprecherin berichtete allerdings, vor der Versammlung seien neun Platzverweise ausgesprochen worden. Die Personen hätten gegen ein Betretungsverbot verstoßen, das die Gemeinde Grünheide am 22. November 2024 nach der Räumung des Protestcamps im Wald erlassen habe.
Die Polizei sprach Platzverweise aus
Die Personalien der neun Menschen seien aufgenommen worden, sagte die Sprecherin. Ob es einen Zusammenhang mit dem sogenannten Waldspaziergang gegeben habe, sei unklar. Der Protest-Spaziergang selbst verlief auch nach Angaben der Polizeisprecherin ruhig.
Die Polizei hatte das Protestcamp in den vergangenen Tagen aufgelöst. Dort hatten Umweltaktivisten fast neun Monate ausgeharrt . Die Polizeiführung begründet die Maßnahme mit Verstößen gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung.
Protest gegen die Pläne der Erweiterung der Tesla-Fabrik
Die Umweltaktivisten hätten wiederholt gegen Auflagen verstoßen und Straftaten verübt. Spezialisten der Polizei holten Umweltaktivisten von den Bäumen. Sie kamen laut Polizei auch aus Bundesländern außerhalb von Berlin und Brandenburg sowie aus Frankreich und Österreich.
Das Bündnis Tesla den Hahn abdrehen verurteilt die Räumung. Die Gegner des Tesla-Werks beklagen unter anderem Risiken für das Grundwasser und wenden sich gegen die Abholzung von Waldflächen für die Fabrik.
Tesla will sein Areal in Grünheide für einen Güterbahnhof und Lagerflächen erweitern. Dafür will der US-Elektroautohersteller vom Land Brandenburg ein rund 100 Hektar großes, mit Bäumen bestandenes Gebiet kaufen.



