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Gigafactofy Grünheide bei Berlin: Polizei holt verbliebene Tesla-Gegner von Bagger

Drei Aktivisten hatten einen Bagger an der Tesla-Fabrik bei Berlin besetzt und Bauarbeiten verhindert.
/ Ingo Pakalski , dpa
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Proteste gegen Tesla-Fabrik bei Berlin (Bild: John MacDougall/AFP via Getty Images)
Proteste gegen Tesla-Fabrik bei Berlin Bild: John MacDougall/AFP via Getty Images

Tesla-Gegner harren die Nacht über auf einem Bagger nahe der Gigafactory Grünheide bei Berlin aus. Die Polizei greift ein - und holt gegen Mittag auch den letzten Aktivisten vom Fahrzeug. Nach einem stundenlangen Einsatz waren alle drei Besetzer nicht mehr auf dem Bagger.

Eine der Aktivistinnen war bereits am Morgen des 10. Oktober 2024 eigenständig vom Bagger gestiegen. Die Beamten holten dann die zweite Person einige Stunden später runter. "Sie sind aufgefordert worden, den Bagger zu verlassen, dem ist nicht gefolgt worden" , sagte ein Polizeisprecher.

Die Lage blieb weitgehend friedlich. Die Polizei nahm aber mehrere Menschen in Gewahrsam. Sie wollte nach Angaben des Sprechers die Identität mehrerer vermummter Aktivisten im Umfeld des Baggers feststellen, um ein Aufenthaltsverbot auszusprechen. Auch die Identität der Baggerbesetzer war zunächst unklar. Die Polizei ging bei dem Einsatz mit einer Leiter und einem Seil vor.

Nachts setzte die Polizei Pfefferspray ein

Die drei unbekannten und schwarz vermummten Menschen besetzten den Bagger am Nachmittag des 9. Oktober 2024 auf einem umzäunten Areal. Damit blockierten sie Erdarbeiten. Polizisten von Land und Bund versuchten bis in den Abendstunden des 9. Oktober 2024, die drei Besetzer von dem Bagger zu holen, was vorerst nicht gelang.

Bis zum Morgen des 10. Oktober 2024 hatten die Besetzer auf dem Baufahrzeug ausgeharrt. Die Polizei setzte in der Nacht zum 10. Oktober 2024 Pfefferspray gegen andere Aktivisten ein, die mehrmals versucht haben sollen, einen Bauzaun zu überwinden.

Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, waren Bauarbeiter auf einer provisorischen Baustraße im Einsatz, wo im September 2024 Bäume gefällt worden waren. Es geht dort um Vorbereitungen für den Bau eines Güterbahnhofs und eines neuen Personenbahnhofs Fangschleuse in der Nähe der Tesla-Gigafactory Grünheide.

Gruppe um Tesla Stoppen solidarisiert sich

Bis zu 50 Personen hinter dem Zaun hatten sich nach Polizeiangaben mit den Besetzern des Baggers solidarisiert. "Wir stehen hier, weil wir solidarisch sein wollen" , sagte eine Sprecherin des Protestcamps Tesla Stoppen, das sich in der Nähe befindet. Die Baggerbesetzer gehörten einer unbekannten Kleingruppe an und zählen nicht zur Gruppe Tesla Stoppen, sagte eine Sprecherin der Gruppe der Deutschen Presse-Agentur.

Sie hätten aber die "vollste Solidarität" des Bündnisses. "Die haben die ganze Nacht dort ausgeharrt im Regen." Über Stunden hätten die Menschen auf dem Bagger kein Essen und Trinken bekommen. Sehr spät in der Nacht seien sie mit Decken versorgt worden.

Seit Ende Februar 2024 wenden sich in Grünheide Umweltaktivisten in einem Waldcamp mit Baumhäusern gegen Tesla. Ihr Protest richtet sich grundsätzlich gegen eine geplante Erweiterung des Fabrikgeländes für einen Güterbahnhof und Logistikflächen. In Grünheide steht das einzige europäische Tesla-Werk von Elon Musk.


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