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Gigabitbüro des Bundes: Kommunen werden oft von Glasfaserfirmen im Stich gelassen

Anga Com
Glasfaser ausbauende Unternehmen machen den Kommunen gerne Versprechungen. Dann höre man nicht selten jahrelang nichts mehr von ihnen.
/ Achim Sawall
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Sven Butler, Leiter des Gigabitbüro des Bundes, spricht auf der Anga Com. (Bild: Achim Sawall/Golem.de)
Sven Butler, Leiter des Gigabitbüro des Bundes, spricht auf der Anga Com. Bild: Achim Sawall/Golem.de

Trotz klarer Zusagen halten sich Netzbetreiber häufig nicht an ihre Ausbauversprechen an die Kommunen. Sven Butler, Leiter des Gigabitbüro des Bundes, sagte am 5. Juni 2025 auf der Branchenmesse Anga Com(öffnet im neuen Fenster) in Köln, dass die Netzbetreiber oft einfach die Kommunikation einstellen würden.

"Das Thema Verbindlichkeit ist ein Riesenthema für die Kommunen. Sie bekommen vielmals auch Ausbauzusagen von Netzbetreibern, und dann hört man ein Jahr nichts mehr von denen" , sagte Butler im letzten Panel der Anga Com mit dem Titel Glasfaserausbau im Check: Was Kommunen bewegt.

Doch die Kommune bekomme keine Antwort auf Nachfragen und nach zwei Jahren werde gesagt, man wolle gar nicht mehr in der Kommune ausbauen, habe es aber leider vergessen mitzuteilen. "Und die ein bis zwei Jahre sind nicht mal übertrieben" , betonte Butler.

"Dann steht die Kommune vor dem Nichts und fängt wieder an, Netzbetreiber zu suchen und Gespräche zu führen. Verbindlichkeit und Kommunikationen sind darum für die Kommunen entscheidend."

Absagen: Die Kommunen stehen vor dem Nichts

So hatte Mitte Mai 2025 die Absage von Leonet für den Glasfaserausbau in der Gemeinde Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels in Oberfranken auf der Gemeinderatssitzung große Enttäuschung ausgelöst. Noch im Dezember 2024 hatte Leonet dazu im Rathaus eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Insgesamt sollten rund 1.800 Haushalte und Gewerbebetriebe Glasfaser erhalten.

Die Deutsche Glasfaser gab im März 2025 in 19 Gemeinden im Landkreis Südliche Weinstraße im Süden von Rheinland-Pfalz den Breitbandausbau auf. "Wir sind entsetzt über das Verhalten der Deutschen Glasfaser" , erklärte Landrat Dietmar Seefeldt. Zum Teil seien die Dörfer jahrelang von der Deutschen Glasfaser hingehalten worden.


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