Gewerkschaft: T-Mobile-Callcenter-Mitarbeiter müssen Eselsmützen tragen

Die US-Gewerkschaft CWA(öffnet im neuen Fenster) und Verdi werfen der Deutschen Telekom in den USA "brutalen Psychoterror" gegen Beschäftigte vor. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel(öffnet im neuen Fenster) . So hätten Callcenter-Beschäftigte, die Fehler gemacht hätten, als sichtbares Zeichen Eselsmützen tragen müssen oder wie Schulkinder Strafarbeiten schreiben, wenn sie ihre Leistungsvorgaben nicht erfüllten. Auch willkürliche Kündigungen seien dokumentiert, so Verdi-Vizechef Lothar Schröder und CWA-Chef Larry Cohen.
Das geht aus einem Dossier der Communications Workers of America (CWA) hervor, das zusammen mit Verdi in den vergangenen Monaten erarbeitet wurde.
Laut CWA und Verdi handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um eine systematische Unterdrückung von Beschäftigten. In den kommenden Wochen soll eine globale Kampagne gegen die Telekom gestartet werden.
Die Telekom weist die Vorwürfe zurück. Vorstandschef René Obermann sagte dem Spiegel: "Wir nehmen jeden Einzelfall ernst, untersuchen ihn und stellen Missstände ab, sollten sie vorhanden sein." Obermann glaubt aber an eine "offensichtliche" Kampagne der Gewerkschaften, um ihren "Einfluss und ihre Machtstellung in den USA zu vergrößern" . Die CWA hat nach eigenen Angaben 700.000 Mitglieder.
Die T-Mobile-Personalabteilung erklärt, es gebe kein systematisches Vorgehen gegen Beschäftigte. Sie räumt jedoch ein, dass bei einigen älteren Fällen die Vorgehensweise der Vorgesetzten bereits abgestellt worden sei.
Der Mobilfunkbetreiber habe in den USA schon diverse Auszeichnungen für seine Qualitäten als Arbeitgeber erhalten. Eine aktuelle Mitarbeiterbefragung belege zudem, dass die Beschäftigten in dem Konzern höchst zufrieden seien.



