Gewaltinhalte: Youtube verstärkt Kampf gegen problematische Inhalte

Bis zu 10.000 Mitarbeiter sind künftig bei Google und Youtube nur für das Prüfen von Inhalten zuständig - das hat Youtube-Chefin Susan Wojcicki angekündigt. Dank neuer Algorithmen schaffen die Angestellten ein Volumen, für das ohne Maschinenhilfe sogar 180.000 Menschen nötig wären.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Youtube-Chefin Susan Wojcicki bei einer Veranstaltung im Sommer 2017
Youtube-Chefin Susan Wojcicki bei einer Veranstaltung im Sommer 2017 (Bild: Justin Sullivan/Getty Images)

Googles Videoplattform Youtube will nach massiver Kritik und politischem Druck härter gegen Gewalt und Extremismus vorgehen. Unter anderem werde die Zahl der Personen, die Inhalte prüfen, im kommenden Jahr konzernweit auf 10.000 erhöht, kündigte Youtube-Chefin Susan Wojcicki am Dienstag im Firmenblog an. Zugleich komme verstärkt die Expertise von Google bei künstlicher Intelligenz zum Einsatz: Das maschinelle Lernen helfe menschlichen Prüfern, fast fünf Mal mehr Videos zu entfernen. Seit Juni seien 150.000 Videos wegen gewalttätigen Extremismus gelöscht worden. Inzwischen würden 98 Prozent davon von den selbstlernenden Maschinen aufgespürt.

Das ermögliche es Youtube, solche Inhalte schneller zu löschen. Fast 70 Prozent der betroffenen Inhalte seien binnen acht Stunden nach dem Hochladen entfernt worden und fast die Hälfte in zwei Stunden. Die Algorithmen hätten seit Juni ein Volumen an Videos abgearbeitet, für das es 180.000 Personen bei einer 40-Stunden-Woche gebraucht hätte.

Youtube war in diesem Jahr unter Druck von Werbekunden gekommen, nachdem ihre Anzeigen im Umfeld extremistischer Videos gelandet waren. Wojcicki kündigte nun "einen neuen Ansatz für Werbung auf Youtube" an, damit "Anzeigen nur dort laufen, wo sie auch laufen sollen". Dazu solle es unter anderem mehr menschliche Kontrolle zusätzlich zu den Algorithmen geben und eine sorgfältigere Prüfung, welche Kanäle und Videos für Werbung infrage kommen.

In Deutschland greifen zudem ab Januar 2018 die Vorschriften des sogenannten Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, das ein schnelles Löschen verbotener Inhalte wie Hass und Gewalt vorsieht. Andernfalls drohen hohe Strafen.

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