Gesundheit: Pilotversuch für E-Rezept gestartet
Statt mit Zettelwirtschaft sollen Verschreibungen künftig per App verwaltet werden. Das BSI hat aber noch einige Forderungen.

Die Einführung des digitalen Rezeptes in Deutschland nimmt konkrete Formen an. Am 1. Juli wurde die offizielle App für das elektronische Rezept (E-Rezept) in den Appstores von Apple und Google zum kostenlosen Download bereitgestellt.
Gleichzeitig startete ein Pilotversuch in Berlin und Brandenburg: Rund 50 Arztpraxen und 120 Apotheken werden das neue E-Rezept testen und bewerten.
Die App stammt von der Gematik GmbH, die mehrheitlich dem Bund gehört und für den Aufbau eines sicheren Gesundheitsdatennetzes verantwortlich ist.
Das Bundesgesundheitsministerium und die Gematik versprechen sich vom E-Rezept eine höhere Arzneimittelsicherheit für die Patienten, wenn alle eingenommenen Arzneimittel mit Blick auf Neben- und Wechselwirkungen kontinuierlich geprüft werden. Außerdem soll der gesamte Ablauf von der Verschreibung in den Arztpraxen über die Abholung durch den Patienten bis hin zur Abrechnung bei den Krankenkassen viel effizienter gestaltet werden.
BSI erteilt Freigabe unter Auflagen
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat dem System inzwischen eine Freigabe erteilt. Die Überprüfung habe "keine wesentlichen Mängel" festgestellt, heißt es in dem Prüfbericht. Das BSI will den regulären Start ab 2022 allerdings nur erlauben, wenn die geforderten Auflagen umgesetzt werden.
So sollen die Nutzer in der App künftig gewarnt werden, wenn sie den Zugriff auf ihr Smartphone nicht mit einem Code oder per Fingerabdruck schützen. Sie sollen außerdem eine Benachrichtigung bei ungewöhnlichen Anmeldeversuchen erhalten. Über die Freigabe der App und die Auflagen des BSI berichtete das Handelsblatt.
Mit dem E-Rezept-Pilotversuch startet auch die dritte Phase des großangelegten Digitalisierungsprojektes des deutschen Gesundheitswesens, die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA). Zum Stichtag 1. Juli sollten alle Arztpraxen an die digitale Telematik-Infrastruktur des Gesundheitswesens (TI) angeschlossen sein. Nach Auskunft der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sind "nahezu alle Praxen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten" an die TI angeschlossen, die einen sicheren und schnellen Datenaustausch im Gesundheitswesen ermöglichen soll.
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Kommt ganz auf die Krankenkasse an. Wäre ja auch zu einfach, digitale Standards und...